Mittwoch, 25. September 2013

"Meine Zeit in Sambia" - Persönliche 

Erlebnisberichte


Anna


Man hört ja viel, wie die Lebensweise in Afrika sein soll. Es gibt Armut, aber auch Reichtum, Krieg und Frieden, Wasser und Feuer, Liebe und Hass. Aber wie ist es jetzt wirklich in Afrika? Ich wollte mir meine eigenen Vorstellungen machen können und Erfahrungen für mich sammeln und das geht nur, wenn ich selber dort hinfahre. Durch das Projekt unserer Schule konnte ich diesen Traum verwirklichen. Jeden Tag bin ich in der Schule an den Bildern der Mädchen vorbeigegangen und habe ihr Lächeln gesehen. Dies war auch ein Grund, weshalb ich unbedingt mitfahren wollte. Ich wollte diese Mädels, unsere Freunde in Sambia gerne persönlich kennenlernen. Und außerdem sahen sie so fröhlich aus, obwohl ihre Lebensweise viel schwerer als unsere scheint. Wie machen sie das bloß? Mir persönlich ist Fröhlichkeit mit das Wichtigste im Leben. Man sieht so viele Menschen, die sich von kleinen Problemen runterziehen und sich selber hängen lassen. Ich war sehr gespannt, wie sich die Menschen in Sambia ihre fröhliche Lebenseinstellung bewahren, obwohl sie viel schwerwiegendere Probleme haben. Und natürlich freute ich mich, neue Leute und Kulturen kennenzulernen sowie bisher Unvorstellbares zu erleben. 

Und alldem, was mir zuerst so unvorstellbar vorkam, waren wir plötzlich so nah. Alles durften wir hautnah miterleben und wir haben die verschiedensten Seiten von Sambia kennengelernt. Wie zum Beispiel der große Unterschied zwischen Armut und Reichtum – das Leben in der Stadt und auf dem Land. In Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, war das Leben ähnlich wie bei uns in Deutschland: Markenklamotten, Menschen verschiedener Nationen, Einkaufszentren und viel Autoverkehr. Im 600 km entfernten Limulunga war dies ganz anders. Es gibt dort nur einfache Lehmhäuser mit Strohdächern, Kinder ohne Schuhe und mit zerrissenen Klamotten und Strom und fließend Wasser sind nicht selbstverständlich. Der heftige Unterschied wurde uns dann im Fischerdorf jedoch erst richtig bewusst, wo das Leben auf selbstproduzierten Waren basiert. Auf dem Land (in der Westprovinz) leben 85% der Menschen in Armut. Doch trotzdem haben die Menschen ihre Fröhlichkeit behalten. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die sie glücklich machen.

Auf der Reise haben wir auch einiges über das Familienleben mitbekommen. Aufgefallen ist mir die niedrige Position der Frau und die Erziehungsweise der Kinder, bei der Schläge nicht ausgeschlossen sind. Außerdem ist Wasser dort keine Selbstverständlichkeit. Allgemein sind Ressourcen sehr knapp und es muss sehr sparsam damit umgegangen werden.

Mein persönliches „Highlight“ während der Zeit in Limulunga fing schon ganz am Anfang an, als wir aus den Autos stiegen und das erste Mal im Liyoyelo-Dorf waren. Wir kamen in den Gemeinschaftsraum und alle Mädels, Hausmütter und Betreuer waren dort versammelt. Es wurden sich Blicke zugeworfen, dies war schließlich die erste Begegnung und die Aufregung war noch zu erkennen. Plötzlich stand ein Mädchen auf und fing an, ein Begrüßungslied zu singen. Alle anderen stiegen ein. Es klang so schön und man fühlte sich sehr willkommen.Es war so ein schöner Anblick und ich muss ehrlich sagen, mir schossen schon dort die Tränen in die Augen. Die Mädels zeigten sofort so eine Offenheit und das mochte ich sehr. „I want to be your friend!“, ein Satz, den ich niemals vergessen werde.
Und das ist auch eine Sache, die ich für mich gelernt habe. Wie wichtig es ist, offen zu sein und den Menschen ohne Vorurteile gegenüberzutreten, denn du brauchst sie auch. Du kannst nicht immer nur an dich selbst denken, sondern das Miteinanderleben und die gegenseitige Unterstützung, ist das, was du brauchst. Im Dorf konnte man gut erkennen, wie alle mitgeholfen haben und selbstständig gearbeitet haben und ich will auch hier versuchen, mehr darauf zu achten. Ich möchte meine Mitmenschen besser unterstützen, vor allem meine Familie und Freunde, aber auch andere Kleinigkeiten, möchte ich mehr schätzen lernen. Was hier für uns was ganz Selbstverständliches ist, kann für sie was ganz besonderes sein. 

Das ist der Unterschied zwischen Deutschland und Sambia. Dort müssen die Mädels viel selbstständiger arbeiten als wir hier. Und wenn die Bezugsperson einmal nicht so begeistert davon ist, kann es zu harten Bestrafungen kommen, wie zum Beispiel Schlägen. Das ist bei uns gar nicht erlaubt. Was mir jedoch gut gefallen hat in Sambia, was in Deutschland nicht so ist, ist die Offenheit der Menschen und die Gelassenheit. Sie gehen die Sachen sehr ruhig an und machen aus einer Fliege keinen Elefanten. Auch die sambische Pünktlichkeit, eher 5 Minuten später, hat mir gut gefallen.

Was ähnlich in Deutschland wie in Sambia ist, ist der Schulunterricht. Wir haben ähnliche bzw. gleiche Fächer und der Unterricht läuft gleichermaßen ab, wie wir bei dem Schulbesuch gemerkt haben. Außerdem ist eine Gemeinsamkeit der Länder der große Unterschied zwischen Armut und Reichtum. Es gibt Leute, die sind total arm und Leute, die sind total reich. Bloß die Verteilung ist verschieden.

Das Leben in richtiger Armut hat mich am meisten beeindruckt. Ein Leben ohne Strom, fließend Wasser und Supermarkt ist für uns unvorstellbar gewesen. Aber wir haben gesehen, dass es funktioniert. Und alles mit so viel Fröhlichkeit, das finde ich echt bewundernswert! Gerade als wir zu Besuch im Fischerdorf waren, war dies ein richtiges Highlight für die Bewohner des Dorfes. Zuerst ein bisschen geschockt, weiße Menschen zu sehen, denn das haben sie vorher noch nie gesehen, aber dann sind sie mit so einer Aufgeschlossenheit im Gesicht auf uns zugegangen. Besonders beeindruckt hat mich bei dem Besuch, wie lieb und selbstverständlich die Mädels aus dem Waisendorf mit den „fremden“ Kindern dort umgegangen sind. Als ob sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Wie Brüder und Schwestern. Und das gemeinsame Singen und Feiern am Lagerfeuer ist auch etwas, was ich immer in meinem Kopf behalten werde.

Es gibt so viele Dinge, die ich nie vergessen werde und die ich für mein weiteres Leben gelernt und mitgenommen habe. Auch habe ich Momente erlebt, die ich in Zukunft anders regeln will. Wie zum Beispiel das Achten auf Lebensmittelverschwendung, auch in unserem Haushalt.

Wie schon mehrfach erwähnt, werde ich diese Reise nach Sambia niemals vergessen und immer in meinem Herzen tragen. Wir haben dort so viele schöne Sachen erleben dürfen und überhaupt war diese Reise eine riesen Erfahrung. Dafür möchte ich mich bei allen, die mir das ermöglicht haben, ganz herzlich bedanken. Ich hoffe, dass wir weiterhin das Liyoyelo-Projekt unterstützen können, um den Mädchen dort so ein Leben zu ermöglichen, denn sie haben es verdient!


Maria


Bevor ich nach Sambia geflogen bin, habe ich mir das Land ganz anders vorgestellt. Man denkt, dass es in Sambia nur arme Leute gibt, aber wie in vielen Ländern gibt es auch dort die wirtschaftliche Situation, dass es reiche und arme Leute gibt. Ich habe auch gedacht, dass die wichtigsten Gebäude in der Hauptstadt Lusaka ein bisschen moderner sein würden, aber sie waren oft klein und unmodern. In Limulunga  habe ich gedacht, dass das Liyoyelo-Waisendorf nur ein Gebäude mit vielen verschiedenen Zimmern für die Mädchen sein würde, aber es waren  verschiedene Häuser, in denen die Mädchen nach Alter eingeteilt, lebten.

Auf dieser Reise habe ich so viel Unvergessliches erlebt, wie zum Beispiel der Besuch beim deutschen Botschafter in Lusaka. Auf seine Einladung hin sind wir zu ihm gefahren und er hat uns von seiner Arbeit erzählt. Auch wir haben ihm erklärt, warum wir nach Sambia gefahren sind und was wir dort machen wollten.

Während unserer Zeit im Liyoyelo-Dorf sind wir am Wochenende mit Gabriel und sechs Mädchen aus dem Waisenhaus in ein kleines Dorf gefahren, weil wir zelten wollten. Dort haben wir zwei Tage gezeltet und viel Spaß gehabt. Auch war es ein tolles Erlebnis, in den Kafue-Nationalpark zu fahren, wo wir sehr viele wilde Tiere gesehen und fotografiert und für zwei Nächte gezeltet haben.
 Mein ,,Highlight“  in Limulunga war als wir angekommen sind und alle, die im Liyoyelo-Dorf leben und arbeiten, das erste Mal gesehen und begrüßt haben. Es war sehr bewegend als die Mädchen für uns ein sehr schönes Lied gesungen haben und ich musste weinen, weil in dem Lied ein Satz war, den sie öfter wiederholten: „We are happy …, we are happy …“ ! Es hat mich gefreut, zu wissen, dass die Mädchen, die da wohnen, eine gesicherte Zukunft haben und dass sie großes Glück haben, weil sie zur Schule gehen können und versorgt werden. Das wichtigste ist, dass die Mädchen, die ihre Eltern verloren haben, sich nicht mehr einsam fühlen. Was ich am schönsten fand, war zu sehen, dass die kleinen Mädchen uns umarmen und die ganze Zeit unsere Haare flechten wollten. Aber auch, wenn sie zusammen mit uns gespielt und die ganze Zeit gelacht haben und viel Spaß mit uns hatten.
Ich dachte eigentlich schon immer, dass man nicht reich zu sein braucht, um glücklich zu sein, aber in diesen zwei Wochen in Limulunga habe ich das, was ich immer gedacht habe, selber erlebt. Jeder kann mit ganz wenig Geld glücklich sein, man muss nur die richtigen Personen um sich herum haben, dann braucht man nichts Materielles. Das ist, was ich persönlich mitgenommen habe.

Zwischen Deutschland und Sambia gibt es einen ganz großen wirtschaftlichen Unterschied. Vor allem technische Sachen sind in Sambia, besonders auf dem Land, noch nicht so weit entwickelt. In Sambia gibt es auch oft noch nicht die Gleichheit zwischen Männern und Frauen.
Als  wir in Limulunga waren, fiel uns die Anpassung an die Toiletten zuerst schwer, weil wir kein richtiges Klo hatten, da war nur ein Loch im Boden.
Was uns beim Einkaufen in Lusaka überrascht hat, war, dass es dort genauso große und moderne Einkaufszentren wie in Deutschland gibt. Und auch als wir von Lusaka nach Mungo gefahren sind, waren wir erstaunt, dass alles so gut geregelt war. Der Reisebus fuhr pünktlich ab und wir hatten sogar feste Sitzplätze.

Was mich beeindruckt hat, ist, als ich im Liyoyelo-Dorf den Plan über den Tagesablauf der Mädchen gesehen habe. Die Mädchen müssen jeden Tag um 6.30 Uhr aufstehen, auch wenn sie keine Schule haben, können sie nicht lange ausschlafen. Die sambischen Mädchen sind sehr fleißig, beschäftigen sich die ganze Zeit, arbeiten und helfen mit. Ich finde, dass es sehr starke Mädchen sind.

Jetzt, wo ich wieder in Hamburg bin, denke ich, dass man zu Hause sparsam mit Sachen wie Wasser oder Nahrungsmitteln umgehen muss und nicht so verschwenderisch leben sollte, denn andere Menschen in verschiedenen Ländern, wie z. B. in Afrika, würden sich wünschen, mehr davon zu haben.
            


Carolina



Was ich vor der Reise erwartet habe, war, dass wir  nicht jeden Tag duschen gehen können, aber das war zum Glück nicht so. Ich habe erwartet, dass ich in Afrika nicht so viele Geschäfte sehen würde, weil es dort nicht so viele Menschen mit Geld gibt. Aber es gab in der Hauptstadt Lusaka eine Gegend, in der Menschen mit viel Geld wohnen.

In Hinblick auf unsere Gruppe habe ich nicht so viel erwartet, weil ich vorher nicht viel Kontakt zu den anderen Mädchen hatte, aber auf der Reise waren wir dann immer zusammen, haben viel Spaß miteinander gehabt und hatten immer mit ein Lächeln auf unserem Gesicht. Und fast immer hatten wir was zu tun. Ich habe vorher nicht gedacht, dass die Leute in Sambia alle so freundlich sein würden. Die andere wichtige Sache war, dass ich nicht erwartet hatte war, dass die Toilette so wären … ein Loch im Boden!

Eine Erfahrung, die ich auf der Reise gesammelt habe, ist, dass man nicht so einfach den Wasserhahn laufen lässt. Warum? Weil es dort nicht so viel Wasser gibt. Die Menschen dort haben nicht immer Strom, deshalb müssen sie damit sparsam umgehen. Ich bin froh, dass ich Joyce, Annie, Michael, Gabriel, Mbuyu und die anderen Mädchen im Liyoyelo-Dorf kennengelernt habe. Super toll war, dass wir den deutschen Botschafter kennengelernt haben und mit ihn über das Projekt und über seine Arbeit gesprochen haben.

Dass wir das Camping am Nalulao-See gemacht haben, war total toll, es hat so viel Spaß gebracht mit den Mädchen, Mbuyu und Gabriel. Mbuyu und Gabriel waren immer bei uns und haben gefragt, ob uns das gefällt usw.. Das hat mir sehr gut gefallen. Mit Joyce war es auch schön, weil sie so nett zu mir war, manchmal dachte ich: „Sie ist so genau wie meine Oma“. Ich wollte am liebsten immer bei ihr sein, aber das ging natürlich nicht, weil ich zu tun hatte. Das war mit euch allen (Anna, Maria, Angelina, Karina, Jessica, Ronja und Silke) so eine schöne Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Warum nicht? Weil ich mit euch viel Spaß gehabt habe, viel gemacht habe und weil ich euch ganz gut kennengelernt habe.  

Die Safari war super aufregend. Ich fand es spannend, die Tiere frei rumlaufen zu sehen (auch wenn ich ein bisschen Angst hatte) und dass wir in Zelten geschlafen haben. Es sind viele Erfahrungen, die ich nie vergessen werde.
Mein „Highlight“ war, dass Sambia war fast genauso ist wie Ecuador, die Musik, die Leute, dass die Mädchen immer glücklich waren mit einem Lächeln im Gesicht. Auch dass die Mädchen sehr nett zu uns waren und dass ich mit ihnen viel Spaß hatte.

Persönlich habe ich gelernt, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Die Mädchen im Liyoyelo-Dorf waren fast immer glücklich und mit Geld kann man sich kein Lächeln kaufen. Vielleicht kann man sich vieles, was man braucht, kaufen, aber ein Lächeln kann man nie kaufen. Ich glaube, dass man kein Geld braucht, um glücklich zu sein. Ich sage immer: „Alle Menschen sind gleich, niemand ist besser als jemand anderes. Geld zu haben, ist fast nichts, denn was nützt es, viel Geld zu  besitzen und nicht glücklich zu sein?“.
Aus dem Liyoyelo-Dorf habe ich mitgenommen, dass die Mädchen immer was zu tun hatten und sie wussten immer genau, was sie machen sollten. Es ist nicht so wie bei mir zu Hause. Normalerweise weiß ich nicht, was ich machen soll, ich muss dann immer meine Mutter fragen, aber die Mädchen waren immer beschäftigt und haben mitgeholfen.

Zwischen Deutschland und Sambia gibt es viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten, zum Beispiel mussten die sambischen Mädchen jeden Tag um 6.30 Uhr morgens aufstehen. Das ist nicht so wie hier in Deutschland, dass man an den Wochenenden ausschlafen kann. Auch ist ein großer Unterschied, dass man in Sambia meistens nicht so einfach Wasser aus dem Wasserhahn trinken darf, weil man davon krank werden kann. Aber hier in Deutschland kann man das machen, weil das Wasser sauber ist. Das Stadtzentrum ist fast genauso wie hier, mit vielen (teuren) Läden und Supermärkten. Und auch, dass man ganz normal ein Busticket kaufen kann, und dann einen festen Sitzplatz hat, ist so ähnlich wie in Deutschland.

Am meisten beeindruckt war ich davon, dass die Menschen auf dem Land sehr einfach wohnen und von den Sachen, die sie selbst produzieren, leben. Ich dachte zuerst, dass das Leben dort nicht so schwer ist, aber dann habe ich gesehen, dass es nicht so ist, wie ich gedacht habe. Es gibt dort zum Beispiel Frauen, die alleine mit ihren Kindern wohnen und diese versorgen müssen. Und wenn sie mal krank sind, haben sie kein Geld, um sich Medikamente zu kaufen. Auch sind einige Schulwege so lang, dass die Kinder gar nicht zur Schule gehen können.

Durch die Reise habe ich gelernt, dass man nicht viel braucht, um glücklich zu sein.


Karina

Durch Berichte im Fernsehen habe ich erwartet, dass fast alle Menschen oder so gut wie alle Menschen in Sambia sehr arm sind und Hunger leiden müssen. Das stimmt nicht ganz! Viele, die ich sah, hatten ein Lächeln im Gesicht. Ich habe auch erwartet, dass alle Menschen in Strohhütten wohnen würden und dass ziemlich viel Platz da ist. Auch die Straßen habe ich mir ganz, ganz anders vorgestellt.  Meine Vorstellungen von den Preisen waren ebenfalls komplett falsch. Es ist nicht so günstig, wie ich es dachte. Ich  habe damit gerechnet, dass  viel mehr Kriminalität herrscht  und Sachen geklaut werden. Die Menschen in den Dörfern waren sehr freundlich.

Es gibt ziemlich gute Straßen und Reisebusse genauso wie in Deutschland. Lebensmittel und Kleidung sind genauso teuer wie hier, selbst das Benzin. In der Hauptstadt Sambias, in Lusaka, sind 40 % der Menschen  wohlhabend. Es gibt dort an bestimmten Orten auch normale Toiletten. Die öffentlichen Toiletten waren  aber schon sehr gewöhnungsbedürftig. Da war nur ein Loch im Boden, die Tür musste man festhalten und es hat ziemlich unangenehm gerochen.  Sogar bezahlen musste man, um dort auf Klo zu gehen.  Die Kleidung ist dort nicht so wichtig.

Frauenrechte gibt es nicht so wie hier. Das haben wir gesehen als wir für den Chief im Dorf gekocht haben. Da wurden die Männer mit Autos hingefahren und die Frauen mussten zu Fuß mit ihren Kindern gehen und dabei noch einen Stuhl für den Ehemann tragen. Die Männer saßen beim Essen auf dem Stuhl und die Frauen saßen mit den Kindern auf dem Boden. Das hat  mich schon sehr schockiert. Die Menschen brauchen nicht wirklich Unterstützung mit der Kleidung, sondern mit der Bildung. Es gibt viel zu wenig Schulen. Einige Kinder können gar nicht erst zur Schule gehen. Entweder ist die nächste Schule viel zu weit weg oder die Schulen sind zu voll. Die Familien haben keinen Grundbetrag so wie wir. Sie ernähren sich meist durch selbst geerntete Nahrung, wie Früchte, Kartoffeln, Zwiebeln etc. …  Die Mädchen werden sehr selbstständig erzogen. Die sambischen Mädchen mussten jeden Tag viel früher aufstehen als wir. Wir konnten zum Glück länger schlafen, während sie geputzt und gegessen haben.

Wir haben auch die Schulen in Limulunga besucht. So anders war das nicht. Sie haben tolle Schuluniformen getragen. Im Museum waren wir auch und haben dort erfahren, dass es einen König im Barotseland gibt. Mädchen, die die Periode bekommen, müssen eine zusätzliche Schule, die Frauenschule, besuchen. Dort wird den Mädchen beigebracht, wie sie sich für ihre Männer bewegen müssen und wie sie sich verhalten müssen.  So was gibt es auch für die Jungs.

Mein Highlight war, das ich viel Englisch gehört habe und mich mit den sambischen Mädchen auf  Englisch unterhalten musste. Aber das Schönste war für mich, dass die sambischen Mädchen oft ein Lächeln im Gesicht hatten und ohne Luxus glücklich sind. Als wir mit dem Chief gegessen haben, habe ich realisiert, wie die Frauen dort leben müssen. Sie werden nicht gleichbehandelt. Wasser ist auch ein großes Problem. Nicht alle können sich sauberes Wasser leisten.

Was ich persönlich für mich mitgenommen habe, ist, dass es in Sambia sowohl reiche und wohlhabende Menschen gibt als auch ganz arme. Wenn die Reichen sich zusammen tun würden und was verändern wollen, wie z.B. die Bildung, dann würden sie es auch schaffen, mehr Schulen bauen zu lassen. Es ist die Bildung, die den Menschen fehlt. In Sambia sowie in Deutschland sind die Preise so gut wie gleich. Es gibt auch in Sambia viele Autos, obwohl Benzin genauso teuer ist, wie hier in Hamburg. Verkehrsschilder gibt es dort nur wenige, aber dafür kleine Hügel, an denen sie dann langsamer fahren müssen. In Sambia ist es sehr sandig und ziemlich staubig.

Was ich an Deutschland schätze, ist, dass jeder die Chance hat, was aus sich zu machen. Zum Glück müssen wir nicht dafür zahlen, um in die Schule gehen zu können. Wir können mit dem Bus zur Schule fahren oder mit der S-Bahn, was für uns selbstverständlich ist. Die  Afrikaner müssen zu Fuß gehen, auch wenn es stundenlang dauert. Wilde Tiere laufen frei herum und trotzdem leben dort Menschen, die die Tiere nicht angreifen. Auch die Tiere greifen nicht an, nur, wenn man sie verärgert oder ihnen zu nahe kommt. Mich hat es ziemlich stark beeindruckt, dass sehr viele Häuser in Lusaka von Betonmauern umgeben waren. So was habe ich noch nie gesehen.

Die Frauen und Mädchen sind ziemlich selbstständig und ruhen sich fast nur abends aus, wenn sie mit der Arbeit fertig sind. Die Kinder im Dorf sahen sehr glücklich aus, weil sie ein anderes Leben einfach nicht kennen. Aber man hat schon gesehen, dass die Bäuche einiger Kinder wegen der Unterernährung bzw. der einseitigen Ernährung aufgebläht waren. Die Männer haben eine deutlich höhere Stellung als die Frauen. Sie kriegen viel mehr Essen als die Frauen und die Kinder.

Ich finde es sehr schade, dass einige Kinder nicht zur Schule gehen können, denn Kinder sind die Zukunft. Sie brauchen Bildung, erst dann können sie die Welt verändern und dafür kämpfen, dass alle Menschen gleichberechtigt werden.  Mein Ziel war es eigentlich, den Menschen zu helfen. Aber die Menschen sind gar nicht so unglücklich, wie ich dachte. Natürlich gibt es arme Menschen, die gibt es überall auf der Welt. Und ich dachte, dass alle Menschen dort arm sind. Das stimmt aber gar nicht. Die sambischen Menschen sind ziemlich kreativ und fleißig. Sie stellen aus Müll und Schrott, Stühle, Tische, Rutschen her. Eigentlich wollte ich wollte ich später beruflich in Richtung Politik gehen. Durch die gesammelten Eindrücke überlege ich, ob ich doch nicht lieber Ärztin oder Rechtsanwältin werde. Ich hatte mir fast alles anders vorgestellt. 



Jessica


Bevor wir nach Sambia fuhren, dachte ich, dass wir keine einzige normale Toilette haben würden. Ich erwartete auch, dass die Mädchen im Dorf sehr auf uns zukommen und dass man zwischendurch auf der Straße oder am Straßenrand wilde Tiere, wie Elefanten, Löwen & Co. sieht.

Auf der Reise habe ich die Erfahrung gemacht, dass man schnell Mitleid mit den Menschen hat. Man denkt, dass die Menschen, die nicht so viel Geld haben oder schmutzige Sachen anhaben, nicht so glücklich sein können wie die, die sehr viel Geld und immer was zum Anziehen haben. Während der Zeit in Sambia habe ich gelernt, dass man auch mit sehr wenig glücklich sein kann. Man braucht nicht immer die schönsten und neuesten Sachen, um zufrieden zu sein. Außerdem habe ich gesehen, dass Wasser ein sehr wertvolles Gut ist, das man nicht verschwenden sollte.

Meine Highlights während der Zeit in Limulunga waren das gemeinsame Spielen mit den Mädchen, die Abschiedsparty und das Briefeschreiben mit den Mädchen.

Die Unterschiede zwischen Deutschland und Sambia sind erstens die Toiletten (anstatt normaler Toiletten hatten sie auf dem Land ein Loch im Boden), zweitens die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, bei offiziellen Anlässen, z. B. bei dem Besuch vom Chief (der über einen bestimmten Bereich von Sambia herrscht), saßen die Männer auf Stühlen, die die Frauen dort hingetragen haben und die Frauen saßen auf einer Bambusmatte auf dem Boden. Drittens ist das Wasser in Sambia viel wertvoller als hier in Deutschland. Viertens sind die Menschen in Sambia viel offener. Und fünftes achten sie sehr auf Gerechtigkeit, wenn z. B. einer was geschenkt kriegt, kommen alle, die im Umkreis sind, an und sagen: „Ich habe noch nichts gekriegt“ und wollen auch etwas haben. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Sambia: erstens haben sie in den großen Einkaufszentren und Supermärkten auch ein paar Markenprodukte, die man auch aus Deutschland kennt. Zweitens unterscheiden sich die Duschen kaum von unseren, außer dass es in Sambia schnell mal passieren kann, dass kein Wasser mehr läuft.

Am meisten beeindruckt war ich von den Mädchen im Dorf, weil sie, obwohl sie ihre Eltern verloren haben, immer noch lachen können. Ich bewundere ihre Selbstständigkeit, wie sie im Dorf mithelfen, um es dort noch schöner zu haben und ihren Einsatz beim Kochen, mit welcher Kraft  sie den Brei umgerührt haben - das war wirklich beeindruckend.

In Zukunft will ich versuchen, offener für andere Menschen und Lebensweisen zu werden, beim Wasserverbrauch mehr zu sparen und vor allem meine Familie und Freunde viel mehr zu schätzen.




Angelina


Ich habe von Sambia erwartet, dass ich dort ankomme und viel Armut vorfinde. Ich dachte, dass dort viele verhaftet werden wegen Sachen, die hier in Deutschland normal sind. Ich hätte gedacht, dass man dort von öffentlichen Gebäuden oder öffentlichen Standorten keine Fotos machen darf. Ich war darauf eingestellt, dass die Frauen in Sambia nur mit typisch afrikanischen Tüchern rumlaufen werden. Oder dass zum Beispiel das Wasser sehr dreckig ist und dass man es noch nicht mal trinken darf. Was ich zum Beispiel nicht wusste, ist, dass es dort Löcher als Toiletten gibt. Ich dachte, es gibt normale Toiletten.
Worauf ich mich eingestellt hatte, war, dass die meisten Menschen in einfachen Holzhütten wohnen würden. Ich war sehr erstaunt, dass die Menschen in Sambia meist gute Autos fuhren. Ich hatte erwartet, dass wir in richtig kleinen Bussen fahren würden, bei denen das Gepäck ganz oben auf dem Dach ist.

Eine Erfahrung, die ich aus Sambia mitgenommen habe, ist zum Beispiel, dass viele Menschen in Sambia reich sein können. Noch eine weitere Erfahrung ist, dass es gar nicht schlimm ist, ein Loch als Toilette zu haben. Auch war ich überrascht, dass man gar nicht viel Wasser braucht, um sich sauber zu halten.
Einige Menschen haben viele Vorurteile und denken sehr schlecht von Afrika, obwohl es meist gar nicht so ist. Sie denken, dass es dort viel gefährlicher als in Deutschland ist. Eine sehr tolle Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass ich mich jetzt mehr traue, Englisch zu sprechen.

Mein absolutes Highlight im Dorf war, dass wir dort viele Menschen kennengelernt haben, die sehr offen, freundlich und hilfsbereit auf uns zugingen. Die Duschen waren super. Nicht so wie in Deutschland, aber für die dortigen Verhältnisse schon luxuriös. Wir konnten fast immer duschen, leider immer kalt bzw. nur ein kleines bisschen aufgewärmt von der Sonne. Nur manchmal ist der Strom ausgefallen und ohne Strom gab es kein Wasser, da die Pumpe zum Wasserhochpumpen dann nicht funktionierte. Ein weiteres Highlight für mich war, dass wir viele Sachen gemeinsam mit den sambischen Mädchen gemacht haben, wie z. B. spielen, kochen und miteinander reden.
Schlimm waren für mich die Mücken und Fliegen im Nalulao-Camp, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Mücken und Fliegen gesehen.

Was ich aus Sambia mitgenommen habe und auch niemals vergessen werde, ist die Selbstständigkeit der Mädchen, die ich auch gerne haben will. Ich will damit anfangen, mit meiner Mutter zu kochen, mich um einen Job zu kümmern und selbständig aufzuräumen. Anfangen werde ich damit, wenn ich in Deutschland ankomme. Was ich auch auf jeden Fall mitnehmen werde und nicht vergessen werde, ist der Zusammenhalt im Dorf. Egal, was ist, sie halten zusammen und diese Sache werde ich für mich und mein Leben behalten.
In der Großstadt Lusaka sehen die Einkaufszentren fast genauso aus wie hier in Deutschland. Ich finde auch, dass die Preise sich sehr ähnelten.
Zu den größten Unterschieden gehören zum einem das Wetter und die Klamotten. Viele sambische Frauen tragen traditionelle Tücher als Rock, auf dem Kopf oder
sie transportieren damit ihre Kinder vor der Brust oder auf dem Rücken.
Interessant fand ich die Tradition der Heirat. In Sambia muss der Mann für seine zukünftige Frau z. B. mit Kühen bezahlen. Nach sieben Jahren wir dann geguckt, ob es ihr gut geht oder nicht. Wenn es ihr gut geht, muss der Mann nochmal bezahlen, geht es ihr schlecht, wird sie nach Hause gebracht. Durch Geburten verliert sie Frau ihren Wert. Wie viel sie wert ist, kommt immer darauf an, was sie für einen Abschluss hat und aus welchem Stand sie ist.

Was mich wirklich am meisten beeindruckt hat, ist, wie die Freundschaften dort aufgebaut sind und wie groß der Zusammenhalt zwischen Familien und Freunden ist. Wie sie leben, beeindruckt mich richtig, weil sie von dem leben, was sie selber anbauen. Was ich sehr toll finde, ist, dass die Tiere im Nationalpark frei rumlaufen und ihren eigenen Lebensraum haben. Was ich interessant fand, war, dass man die Sonne tagsüber zwar sieht, aber wenn sie untergeht, verschwindet sie im Rauch. Das liegt an den Waldbränden dort.


Die Reise hat mein Leben für die Zukunft verändert. Was ich auch jetzt hier tun werde, ist zum Beispiel kein Wasser mehr zu verschwenden. Ich möchte mehr Selbstständigkeit lernen, die Natur genießen und nicht so viele Süßigkeiten essen. Diese Reise hat mir viel gebracht, um mal zu sehen, wie es anderen Menschen in dieser Welt geht und wie sie leben.

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