Freitag, 20. September 2013


Abschied vom Liyoyelo-Dorf –
Dienstag, 17.09.2013


Heute  war der Abschiedstag. Der letzte Tag im Liyoyelo-Dorf. Nach dem Ausschlafen haben wir uns an den Tisch gesetzt und gefrühstückt.

Eine Trommlergruppe mit einem Maskentänzer, die eigentlich erst um 18 Uhr kommen sollten, war schon gegen 10 Uhr da. Der Tänzer war von Kopf bis Fuß bedeckt mit einem bunten Baumwollanzug, auch sein Gesicht war damit verdeckt. Darüber trug er eine Holzmaske. Das war schon ein bisschen unheimlich. Irgendwann kam der Tänzer direkt auf uns zu und tanzte uns an. Wir wussten leider nicht, was wir tun sollten, da wir so etwas noch nie gesehen haben. Wir fragten uns, ob wir mit ihm tanzen sollten oder ob er Geld von uns haben wollte. Stattdessen gaben wir ihm einen Bonbon. Gleich danach stellten wir fest, dass sich die Musiker darüber sehr ärgerten. Joyce kam dann auf uns zu und erklärte uns, dass sie Geld haben wollen. Daraufhin holten wir Geld und gaben es ihnen. Die sambischen Mädchen sind dann auch zu dem Tänzer gegangen, haben erstmal mit ihm getanzt und ihm danach einen Kwacha gegeben.

Der Tanz, den er aufgeführt hat, war ein Fruchtbarkeitstanz. Annie erklärte uns dazu, dass ein Mädchen, sobald es seine Periode bekommt,  in die „Frauenschule“ gehen muss, das ist so etwas wie ein Extrakurs in der Schule. Dort wird ihm beigebracht, wie es für seinen Mann tanzen kann oder wie es sich ihm gegenüber verhalten soll. Auch lernen die Mädchen dort, dass sie keinen Sex vor der Ehe haben sollen und sie werden über Verhütung und AIDS aufgeklärt. So einen Kurs gibt es auch für die Jungs.

Gegen 15 Uhr haben wir unsere Koffer für die Abreise gepackt und sind anschließend zu Fuß zu Michael und Annie gegangen. Die wohnen ungefähr einen Kilometer vom Liyoyelo-Dorf entfernt. Sie haben ein großes, tolles Haus! Michael und Annie haben das Haus selber entworfen und gebaut. Überall wachsen Ananas bei ihnen im Garten. Nachdem uns Mbuyu den Garten und das Haus gezeigt hat, servierte uns Michael in seiner Außen-Bar, die sogar einen Kühlschrank hat, kalte Getränke. Dann setzten wir uns alle gemütlich auf die Terrasse und haben den unglaublich schönen Sonnenuntergang genossen.

Um 19 Uhr fuhren wir zusammen zurück ins Liyoyelo-Dorf, wo die Mädchen schon das Abschiedsfest und das Abendessen vorbereitet hatten. Sie haben typisch sambisches Essen, wie Reis, Noushina, Tomatensoße, Bohnen, verschiedene Kohlsorten, Gemüse und Fleisch für uns gekocht. Nach einer kurzen Abschiedsrede von Mr. Maketo hat der DJ afrikanische Musik angemacht und die sambischen Mädchen haben für uns getanzt und Silke auch! Wir haben uns nicht getraut, weil die Kinder sich richtig gut bewegen konnten. Nach dem Tanzen hat auch Max noch eine kurze Rede gehalten und es gab Abschiedsgeschenke für uns: selbstgeflochtene Portemonnaies und ein (noch nicht ganz fertiges) gesticktes textiles Bild mit dem Liyoyelo-Logo.

Um 21 Uhr war es dann so weit und wir mussten schlafen gehen. Vor dem Schlafen haben die, die den Mädchen etwas geben wollten, dies verteilt. Wir haben Briefe, Schmuck, Süßes und Klamotten mit ihnen ausgetauscht. Traurig gingen wir dann ins Bett.
Maskentänzer bittet zum Tanz

Disco im Liyoyelo Dorf
 
 

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