Abschied vom Liyoyelo-Dorf –
Dienstag, 17.09.2013
Heute
war der Abschiedstag. Der letzte Tag im Liyoyelo-Dorf. Nach dem
Ausschlafen haben wir uns an den Tisch gesetzt und gefrühstückt.
Eine Trommlergruppe mit einem Maskentänzer,
die eigentlich erst um 18 Uhr kommen sollten, war schon gegen 10 Uhr da. Der
Tänzer war von Kopf bis Fuß bedeckt mit einem bunten Baumwollanzug, auch sein
Gesicht war damit verdeckt. Darüber trug er eine Holzmaske. Das war schon ein
bisschen unheimlich. Irgendwann kam der Tänzer direkt auf uns zu und tanzte uns
an. Wir wussten leider nicht, was wir tun sollten, da wir so etwas noch nie
gesehen haben. Wir fragten uns, ob wir mit ihm tanzen sollten oder ob er Geld
von uns haben wollte. Stattdessen gaben wir ihm einen Bonbon. Gleich danach
stellten wir fest, dass sich die Musiker darüber sehr ärgerten. Joyce kam dann
auf uns zu und erklärte uns, dass sie Geld haben wollen. Daraufhin holten wir
Geld und gaben es ihnen. Die sambischen Mädchen sind dann auch zu dem Tänzer
gegangen, haben erstmal mit ihm getanzt und ihm danach einen Kwacha gegeben.
Der Tanz, den er aufgeführt hat, war
ein Fruchtbarkeitstanz. Annie erklärte uns dazu, dass ein Mädchen, sobald es
seine Periode bekommt, in die
„Frauenschule“ gehen muss, das ist so etwas wie ein Extrakurs in der Schule.
Dort wird ihm beigebracht, wie es für seinen Mann tanzen kann oder wie es sich
ihm gegenüber verhalten soll. Auch lernen die Mädchen dort, dass sie keinen Sex
vor der Ehe haben sollen und sie werden über Verhütung und AIDS aufgeklärt. So
einen Kurs gibt es auch für die Jungs.
Gegen 15 Uhr haben wir unsere Koffer
für die Abreise gepackt und sind anschließend zu Fuß zu Michael und Annie
gegangen. Die wohnen ungefähr einen Kilometer vom Liyoyelo-Dorf entfernt. Sie
haben ein großes, tolles Haus! Michael und Annie haben das Haus selber entworfen
und gebaut. Überall wachsen Ananas bei ihnen im Garten. Nachdem uns Mbuyu den
Garten und das Haus gezeigt hat, servierte uns Michael in seiner Außen-Bar, die
sogar einen Kühlschrank hat, kalte Getränke. Dann setzten wir uns alle
gemütlich auf die Terrasse und haben den unglaublich schönen Sonnenuntergang
genossen.
Um 19 Uhr fuhren wir zusammen zurück
ins Liyoyelo-Dorf, wo die Mädchen schon das Abschiedsfest und das Abendessen
vorbereitet hatten. Sie haben typisch sambisches Essen, wie Reis, Noushina,
Tomatensoße, Bohnen, verschiedene Kohlsorten, Gemüse und Fleisch für uns
gekocht. Nach einer kurzen Abschiedsrede von Mr. Maketo hat der DJ afrikanische
Musik angemacht und die sambischen Mädchen haben für uns getanzt und Silke
auch! Wir haben uns nicht getraut, weil die Kinder sich richtig gut bewegen
konnten. Nach dem Tanzen hat auch Max noch eine kurze Rede gehalten und es gab
Abschiedsgeschenke für uns: selbstgeflochtene Portemonnaies und ein (noch nicht
ganz fertiges) gesticktes textiles Bild mit dem Liyoyelo-Logo.
Um 21 Uhr war es dann so weit und wir
mussten schlafen gehen. Vor dem Schlafen haben die, die den Mädchen etwas geben
wollten, dies verteilt. Wir haben Briefe, Schmuck, Süßes und Klamotten mit
ihnen ausgetauscht. Traurig gingen wir dann ins Bett.
Maskentänzer bittet zum Tanz |
Disco im Liyoyelo Dorf |
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