Wir mussten um 7 Uhr aufstehen, damit wir alle
Sachen packen konnten, die wir zum Campen brauchten. Als wir fertig waren,
trugen wir alles nach vorne, damit die Sachen in das Auto gepackt werden
konnten.
Nachdem die Sachen im Auto verstaut waren und
Silke mitgefahren war, damit sie beim Zelte aufbauen helfen konnte, frühstückten
die Zurückgebliebenen. Nach dem Frühstück machten wir uns fertig zum Museumsbesuch.
Das Museum war recht klein, aber sehr interessant.
Max hat uns im Museum herumgeführt und erzählte uns etwas drüber, dass die
Westprovinz immer noch einen König hat und dass sein Reich Barotseland heißt. Außerdem gibt es neben dem König auch noch
Chiefs, die in kleinen Teilen des Königreichs herrschen. Früher haben die
Menschen hier ihre Waffen aus Eisen und ihre Kleidung und Decken aus Baumrinde hergestellt.
Heute wie damals zählen Casavva, Reis und Mais zu den Hauptnahrungsmitteln. Casavva
ist eine Baumwurzel, die man braten, grillen, kochen und zu Mehl verarbeiten
kann – aus diesem Mehl wird die landestypische Mahlzeit Nounshia hergestellt. Ihre eigene Medizin stellen sie aus Blättern
und Wurzeln her. Ihre Fortbewegungsmittel waren hauptsächlich Sandschlitten,
Fahrräder und Kanus. Als wir mit der Besichtigung des Museums fertig waren,
gingen wir noch in einen kleinen Souvenirshop.
Auf dem Weg vom Museum zum Markt kamen ganz
viele kleine Kinder und wollten uns anfassen und mit uns Fotos machen. Auf dem
Markt haben uns ganz viele Leute zugewunken und uns gegrüßt. Dann haben wir einen
Fischstand mit sehr vielen Fliegen gesehen. Max hat uns gefragt, ob wir Casavva
probieren wollen. Es schmeckte ein bisschen nach Röstkartoffel und Banane.
Zurück im Liyoyelo Dorf haben wir den
Hausmüttern ihre Geschenke gegeben. Sie bekamen von uns Bilder vom letzten Jahr
und jede hat noch ein schönes Tuch bekommen, worüber sie sich sehr gefreut
haben.
Um 14.30 wurden wir von Gabriel, Mbuyu und
John abgeholt. Wir durften hinten im Pick-up sitzen. Die Fahrt zum Camp war
sehr lustig, staubig und ein bisschen schmerzhaft. Der Sand klebte überall.
Endlich im Camp beim Nalulao-See angekommen,
konnten wir unsere Sachen gleich in die Zelte tun. Es gab zwei 6-Mann Zelte und
ein 8-Mann Zelt. Jedes Mädchen hatte sich einen Tag zuvor ein sambisches Mädchen
ausgesucht, mit dem es in einem Zelt schlafen wollte. Angelina hatte sich Yaya,
Carolina hatte sich Ephania, Jessica hatte sich Violet, Maria hatte sich Monde,
Karina hatte sich Beatrice und Anna hatte sich Rebecca ausgesucht.
Nachdem wir unsere Sachen im Zelt verstaut
hatten, gingen wir ins Dorf und durften uns anschauen, wie die Menschen dort
leben. Eine Frau hat uns gezeigt, wie man das Mehl aus der Casavva-Wurzel
macht, es war echt cool, weil wir so was nie gesehen haben.
Die Menschen im Dorf leben von dem, was sie
selbst produzieren können, sie haben keinen Strom und das Wasser müssen sie
sich aus einer Pumpe holen. Nicht alle Kinder gehen in die Schule, weil diese
zu weit weg ist.
Dann sind wir wieder im Camp angekommen und
die Mädchen haben für uns gekocht, das Essen war echt lecker. Es gab Nounshia,
Huhn, Reis und Weißkohl. Nach dem Essen sind wir alle im See baden gegangen. Beim
Essen und beim Schwimmen wurden wir von vielen Kindern beobachtet. Abends saßen
wir noch lange am Lagerfeuer und sangen. Das halbe Dorf war gekommen und hörte
uns beim Singen zu.
Als wir ins Bett gingen, leuchteten uns Fackeln
den Weg zu unseren Zelten.
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