Mittwoch, 25. September 2013

"Meine Zeit in Sambia" - Persönliche 

Erlebnisberichte


Anna


Man hört ja viel, wie die Lebensweise in Afrika sein soll. Es gibt Armut, aber auch Reichtum, Krieg und Frieden, Wasser und Feuer, Liebe und Hass. Aber wie ist es jetzt wirklich in Afrika? Ich wollte mir meine eigenen Vorstellungen machen können und Erfahrungen für mich sammeln und das geht nur, wenn ich selber dort hinfahre. Durch das Projekt unserer Schule konnte ich diesen Traum verwirklichen. Jeden Tag bin ich in der Schule an den Bildern der Mädchen vorbeigegangen und habe ihr Lächeln gesehen. Dies war auch ein Grund, weshalb ich unbedingt mitfahren wollte. Ich wollte diese Mädels, unsere Freunde in Sambia gerne persönlich kennenlernen. Und außerdem sahen sie so fröhlich aus, obwohl ihre Lebensweise viel schwerer als unsere scheint. Wie machen sie das bloß? Mir persönlich ist Fröhlichkeit mit das Wichtigste im Leben. Man sieht so viele Menschen, die sich von kleinen Problemen runterziehen und sich selber hängen lassen. Ich war sehr gespannt, wie sich die Menschen in Sambia ihre fröhliche Lebenseinstellung bewahren, obwohl sie viel schwerwiegendere Probleme haben. Und natürlich freute ich mich, neue Leute und Kulturen kennenzulernen sowie bisher Unvorstellbares zu erleben. 

Und alldem, was mir zuerst so unvorstellbar vorkam, waren wir plötzlich so nah. Alles durften wir hautnah miterleben und wir haben die verschiedensten Seiten von Sambia kennengelernt. Wie zum Beispiel der große Unterschied zwischen Armut und Reichtum – das Leben in der Stadt und auf dem Land. In Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, war das Leben ähnlich wie bei uns in Deutschland: Markenklamotten, Menschen verschiedener Nationen, Einkaufszentren und viel Autoverkehr. Im 600 km entfernten Limulunga war dies ganz anders. Es gibt dort nur einfache Lehmhäuser mit Strohdächern, Kinder ohne Schuhe und mit zerrissenen Klamotten und Strom und fließend Wasser sind nicht selbstverständlich. Der heftige Unterschied wurde uns dann im Fischerdorf jedoch erst richtig bewusst, wo das Leben auf selbstproduzierten Waren basiert. Auf dem Land (in der Westprovinz) leben 85% der Menschen in Armut. Doch trotzdem haben die Menschen ihre Fröhlichkeit behalten. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die sie glücklich machen.

Auf der Reise haben wir auch einiges über das Familienleben mitbekommen. Aufgefallen ist mir die niedrige Position der Frau und die Erziehungsweise der Kinder, bei der Schläge nicht ausgeschlossen sind. Außerdem ist Wasser dort keine Selbstverständlichkeit. Allgemein sind Ressourcen sehr knapp und es muss sehr sparsam damit umgegangen werden.

Mein persönliches „Highlight“ während der Zeit in Limulunga fing schon ganz am Anfang an, als wir aus den Autos stiegen und das erste Mal im Liyoyelo-Dorf waren. Wir kamen in den Gemeinschaftsraum und alle Mädels, Hausmütter und Betreuer waren dort versammelt. Es wurden sich Blicke zugeworfen, dies war schließlich die erste Begegnung und die Aufregung war noch zu erkennen. Plötzlich stand ein Mädchen auf und fing an, ein Begrüßungslied zu singen. Alle anderen stiegen ein. Es klang so schön und man fühlte sich sehr willkommen.Es war so ein schöner Anblick und ich muss ehrlich sagen, mir schossen schon dort die Tränen in die Augen. Die Mädels zeigten sofort so eine Offenheit und das mochte ich sehr. „I want to be your friend!“, ein Satz, den ich niemals vergessen werde.
Und das ist auch eine Sache, die ich für mich gelernt habe. Wie wichtig es ist, offen zu sein und den Menschen ohne Vorurteile gegenüberzutreten, denn du brauchst sie auch. Du kannst nicht immer nur an dich selbst denken, sondern das Miteinanderleben und die gegenseitige Unterstützung, ist das, was du brauchst. Im Dorf konnte man gut erkennen, wie alle mitgeholfen haben und selbstständig gearbeitet haben und ich will auch hier versuchen, mehr darauf zu achten. Ich möchte meine Mitmenschen besser unterstützen, vor allem meine Familie und Freunde, aber auch andere Kleinigkeiten, möchte ich mehr schätzen lernen. Was hier für uns was ganz Selbstverständliches ist, kann für sie was ganz besonderes sein. 

Das ist der Unterschied zwischen Deutschland und Sambia. Dort müssen die Mädels viel selbstständiger arbeiten als wir hier. Und wenn die Bezugsperson einmal nicht so begeistert davon ist, kann es zu harten Bestrafungen kommen, wie zum Beispiel Schlägen. Das ist bei uns gar nicht erlaubt. Was mir jedoch gut gefallen hat in Sambia, was in Deutschland nicht so ist, ist die Offenheit der Menschen und die Gelassenheit. Sie gehen die Sachen sehr ruhig an und machen aus einer Fliege keinen Elefanten. Auch die sambische Pünktlichkeit, eher 5 Minuten später, hat mir gut gefallen.

Was ähnlich in Deutschland wie in Sambia ist, ist der Schulunterricht. Wir haben ähnliche bzw. gleiche Fächer und der Unterricht läuft gleichermaßen ab, wie wir bei dem Schulbesuch gemerkt haben. Außerdem ist eine Gemeinsamkeit der Länder der große Unterschied zwischen Armut und Reichtum. Es gibt Leute, die sind total arm und Leute, die sind total reich. Bloß die Verteilung ist verschieden.

Das Leben in richtiger Armut hat mich am meisten beeindruckt. Ein Leben ohne Strom, fließend Wasser und Supermarkt ist für uns unvorstellbar gewesen. Aber wir haben gesehen, dass es funktioniert. Und alles mit so viel Fröhlichkeit, das finde ich echt bewundernswert! Gerade als wir zu Besuch im Fischerdorf waren, war dies ein richtiges Highlight für die Bewohner des Dorfes. Zuerst ein bisschen geschockt, weiße Menschen zu sehen, denn das haben sie vorher noch nie gesehen, aber dann sind sie mit so einer Aufgeschlossenheit im Gesicht auf uns zugegangen. Besonders beeindruckt hat mich bei dem Besuch, wie lieb und selbstverständlich die Mädels aus dem Waisendorf mit den „fremden“ Kindern dort umgegangen sind. Als ob sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Wie Brüder und Schwestern. Und das gemeinsame Singen und Feiern am Lagerfeuer ist auch etwas, was ich immer in meinem Kopf behalten werde.

Es gibt so viele Dinge, die ich nie vergessen werde und die ich für mein weiteres Leben gelernt und mitgenommen habe. Auch habe ich Momente erlebt, die ich in Zukunft anders regeln will. Wie zum Beispiel das Achten auf Lebensmittelverschwendung, auch in unserem Haushalt.

Wie schon mehrfach erwähnt, werde ich diese Reise nach Sambia niemals vergessen und immer in meinem Herzen tragen. Wir haben dort so viele schöne Sachen erleben dürfen und überhaupt war diese Reise eine riesen Erfahrung. Dafür möchte ich mich bei allen, die mir das ermöglicht haben, ganz herzlich bedanken. Ich hoffe, dass wir weiterhin das Liyoyelo-Projekt unterstützen können, um den Mädchen dort so ein Leben zu ermöglichen, denn sie haben es verdient!


Maria


Bevor ich nach Sambia geflogen bin, habe ich mir das Land ganz anders vorgestellt. Man denkt, dass es in Sambia nur arme Leute gibt, aber wie in vielen Ländern gibt es auch dort die wirtschaftliche Situation, dass es reiche und arme Leute gibt. Ich habe auch gedacht, dass die wichtigsten Gebäude in der Hauptstadt Lusaka ein bisschen moderner sein würden, aber sie waren oft klein und unmodern. In Limulunga  habe ich gedacht, dass das Liyoyelo-Waisendorf nur ein Gebäude mit vielen verschiedenen Zimmern für die Mädchen sein würde, aber es waren  verschiedene Häuser, in denen die Mädchen nach Alter eingeteilt, lebten.

Auf dieser Reise habe ich so viel Unvergessliches erlebt, wie zum Beispiel der Besuch beim deutschen Botschafter in Lusaka. Auf seine Einladung hin sind wir zu ihm gefahren und er hat uns von seiner Arbeit erzählt. Auch wir haben ihm erklärt, warum wir nach Sambia gefahren sind und was wir dort machen wollten.

Während unserer Zeit im Liyoyelo-Dorf sind wir am Wochenende mit Gabriel und sechs Mädchen aus dem Waisenhaus in ein kleines Dorf gefahren, weil wir zelten wollten. Dort haben wir zwei Tage gezeltet und viel Spaß gehabt. Auch war es ein tolles Erlebnis, in den Kafue-Nationalpark zu fahren, wo wir sehr viele wilde Tiere gesehen und fotografiert und für zwei Nächte gezeltet haben.
 Mein ,,Highlight“  in Limulunga war als wir angekommen sind und alle, die im Liyoyelo-Dorf leben und arbeiten, das erste Mal gesehen und begrüßt haben. Es war sehr bewegend als die Mädchen für uns ein sehr schönes Lied gesungen haben und ich musste weinen, weil in dem Lied ein Satz war, den sie öfter wiederholten: „We are happy …, we are happy …“ ! Es hat mich gefreut, zu wissen, dass die Mädchen, die da wohnen, eine gesicherte Zukunft haben und dass sie großes Glück haben, weil sie zur Schule gehen können und versorgt werden. Das wichtigste ist, dass die Mädchen, die ihre Eltern verloren haben, sich nicht mehr einsam fühlen. Was ich am schönsten fand, war zu sehen, dass die kleinen Mädchen uns umarmen und die ganze Zeit unsere Haare flechten wollten. Aber auch, wenn sie zusammen mit uns gespielt und die ganze Zeit gelacht haben und viel Spaß mit uns hatten.
Ich dachte eigentlich schon immer, dass man nicht reich zu sein braucht, um glücklich zu sein, aber in diesen zwei Wochen in Limulunga habe ich das, was ich immer gedacht habe, selber erlebt. Jeder kann mit ganz wenig Geld glücklich sein, man muss nur die richtigen Personen um sich herum haben, dann braucht man nichts Materielles. Das ist, was ich persönlich mitgenommen habe.

Zwischen Deutschland und Sambia gibt es einen ganz großen wirtschaftlichen Unterschied. Vor allem technische Sachen sind in Sambia, besonders auf dem Land, noch nicht so weit entwickelt. In Sambia gibt es auch oft noch nicht die Gleichheit zwischen Männern und Frauen.
Als  wir in Limulunga waren, fiel uns die Anpassung an die Toiletten zuerst schwer, weil wir kein richtiges Klo hatten, da war nur ein Loch im Boden.
Was uns beim Einkaufen in Lusaka überrascht hat, war, dass es dort genauso große und moderne Einkaufszentren wie in Deutschland gibt. Und auch als wir von Lusaka nach Mungo gefahren sind, waren wir erstaunt, dass alles so gut geregelt war. Der Reisebus fuhr pünktlich ab und wir hatten sogar feste Sitzplätze.

Was mich beeindruckt hat, ist, als ich im Liyoyelo-Dorf den Plan über den Tagesablauf der Mädchen gesehen habe. Die Mädchen müssen jeden Tag um 6.30 Uhr aufstehen, auch wenn sie keine Schule haben, können sie nicht lange ausschlafen. Die sambischen Mädchen sind sehr fleißig, beschäftigen sich die ganze Zeit, arbeiten und helfen mit. Ich finde, dass es sehr starke Mädchen sind.

Jetzt, wo ich wieder in Hamburg bin, denke ich, dass man zu Hause sparsam mit Sachen wie Wasser oder Nahrungsmitteln umgehen muss und nicht so verschwenderisch leben sollte, denn andere Menschen in verschiedenen Ländern, wie z. B. in Afrika, würden sich wünschen, mehr davon zu haben.
            


Carolina



Was ich vor der Reise erwartet habe, war, dass wir  nicht jeden Tag duschen gehen können, aber das war zum Glück nicht so. Ich habe erwartet, dass ich in Afrika nicht so viele Geschäfte sehen würde, weil es dort nicht so viele Menschen mit Geld gibt. Aber es gab in der Hauptstadt Lusaka eine Gegend, in der Menschen mit viel Geld wohnen.

In Hinblick auf unsere Gruppe habe ich nicht so viel erwartet, weil ich vorher nicht viel Kontakt zu den anderen Mädchen hatte, aber auf der Reise waren wir dann immer zusammen, haben viel Spaß miteinander gehabt und hatten immer mit ein Lächeln auf unserem Gesicht. Und fast immer hatten wir was zu tun. Ich habe vorher nicht gedacht, dass die Leute in Sambia alle so freundlich sein würden. Die andere wichtige Sache war, dass ich nicht erwartet hatte war, dass die Toilette so wären … ein Loch im Boden!

Eine Erfahrung, die ich auf der Reise gesammelt habe, ist, dass man nicht so einfach den Wasserhahn laufen lässt. Warum? Weil es dort nicht so viel Wasser gibt. Die Menschen dort haben nicht immer Strom, deshalb müssen sie damit sparsam umgehen. Ich bin froh, dass ich Joyce, Annie, Michael, Gabriel, Mbuyu und die anderen Mädchen im Liyoyelo-Dorf kennengelernt habe. Super toll war, dass wir den deutschen Botschafter kennengelernt haben und mit ihn über das Projekt und über seine Arbeit gesprochen haben.

Dass wir das Camping am Nalulao-See gemacht haben, war total toll, es hat so viel Spaß gebracht mit den Mädchen, Mbuyu und Gabriel. Mbuyu und Gabriel waren immer bei uns und haben gefragt, ob uns das gefällt usw.. Das hat mir sehr gut gefallen. Mit Joyce war es auch schön, weil sie so nett zu mir war, manchmal dachte ich: „Sie ist so genau wie meine Oma“. Ich wollte am liebsten immer bei ihr sein, aber das ging natürlich nicht, weil ich zu tun hatte. Das war mit euch allen (Anna, Maria, Angelina, Karina, Jessica, Ronja und Silke) so eine schöne Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Warum nicht? Weil ich mit euch viel Spaß gehabt habe, viel gemacht habe und weil ich euch ganz gut kennengelernt habe.  

Die Safari war super aufregend. Ich fand es spannend, die Tiere frei rumlaufen zu sehen (auch wenn ich ein bisschen Angst hatte) und dass wir in Zelten geschlafen haben. Es sind viele Erfahrungen, die ich nie vergessen werde.
Mein „Highlight“ war, dass Sambia war fast genauso ist wie Ecuador, die Musik, die Leute, dass die Mädchen immer glücklich waren mit einem Lächeln im Gesicht. Auch dass die Mädchen sehr nett zu uns waren und dass ich mit ihnen viel Spaß hatte.

Persönlich habe ich gelernt, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Die Mädchen im Liyoyelo-Dorf waren fast immer glücklich und mit Geld kann man sich kein Lächeln kaufen. Vielleicht kann man sich vieles, was man braucht, kaufen, aber ein Lächeln kann man nie kaufen. Ich glaube, dass man kein Geld braucht, um glücklich zu sein. Ich sage immer: „Alle Menschen sind gleich, niemand ist besser als jemand anderes. Geld zu haben, ist fast nichts, denn was nützt es, viel Geld zu  besitzen und nicht glücklich zu sein?“.
Aus dem Liyoyelo-Dorf habe ich mitgenommen, dass die Mädchen immer was zu tun hatten und sie wussten immer genau, was sie machen sollten. Es ist nicht so wie bei mir zu Hause. Normalerweise weiß ich nicht, was ich machen soll, ich muss dann immer meine Mutter fragen, aber die Mädchen waren immer beschäftigt und haben mitgeholfen.

Zwischen Deutschland und Sambia gibt es viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten, zum Beispiel mussten die sambischen Mädchen jeden Tag um 6.30 Uhr morgens aufstehen. Das ist nicht so wie hier in Deutschland, dass man an den Wochenenden ausschlafen kann. Auch ist ein großer Unterschied, dass man in Sambia meistens nicht so einfach Wasser aus dem Wasserhahn trinken darf, weil man davon krank werden kann. Aber hier in Deutschland kann man das machen, weil das Wasser sauber ist. Das Stadtzentrum ist fast genauso wie hier, mit vielen (teuren) Läden und Supermärkten. Und auch, dass man ganz normal ein Busticket kaufen kann, und dann einen festen Sitzplatz hat, ist so ähnlich wie in Deutschland.

Am meisten beeindruckt war ich davon, dass die Menschen auf dem Land sehr einfach wohnen und von den Sachen, die sie selbst produzieren, leben. Ich dachte zuerst, dass das Leben dort nicht so schwer ist, aber dann habe ich gesehen, dass es nicht so ist, wie ich gedacht habe. Es gibt dort zum Beispiel Frauen, die alleine mit ihren Kindern wohnen und diese versorgen müssen. Und wenn sie mal krank sind, haben sie kein Geld, um sich Medikamente zu kaufen. Auch sind einige Schulwege so lang, dass die Kinder gar nicht zur Schule gehen können.

Durch die Reise habe ich gelernt, dass man nicht viel braucht, um glücklich zu sein.


Karina

Durch Berichte im Fernsehen habe ich erwartet, dass fast alle Menschen oder so gut wie alle Menschen in Sambia sehr arm sind und Hunger leiden müssen. Das stimmt nicht ganz! Viele, die ich sah, hatten ein Lächeln im Gesicht. Ich habe auch erwartet, dass alle Menschen in Strohhütten wohnen würden und dass ziemlich viel Platz da ist. Auch die Straßen habe ich mir ganz, ganz anders vorgestellt.  Meine Vorstellungen von den Preisen waren ebenfalls komplett falsch. Es ist nicht so günstig, wie ich es dachte. Ich  habe damit gerechnet, dass  viel mehr Kriminalität herrscht  und Sachen geklaut werden. Die Menschen in den Dörfern waren sehr freundlich.

Es gibt ziemlich gute Straßen und Reisebusse genauso wie in Deutschland. Lebensmittel und Kleidung sind genauso teuer wie hier, selbst das Benzin. In der Hauptstadt Sambias, in Lusaka, sind 40 % der Menschen  wohlhabend. Es gibt dort an bestimmten Orten auch normale Toiletten. Die öffentlichen Toiletten waren  aber schon sehr gewöhnungsbedürftig. Da war nur ein Loch im Boden, die Tür musste man festhalten und es hat ziemlich unangenehm gerochen.  Sogar bezahlen musste man, um dort auf Klo zu gehen.  Die Kleidung ist dort nicht so wichtig.

Frauenrechte gibt es nicht so wie hier. Das haben wir gesehen als wir für den Chief im Dorf gekocht haben. Da wurden die Männer mit Autos hingefahren und die Frauen mussten zu Fuß mit ihren Kindern gehen und dabei noch einen Stuhl für den Ehemann tragen. Die Männer saßen beim Essen auf dem Stuhl und die Frauen saßen mit den Kindern auf dem Boden. Das hat  mich schon sehr schockiert. Die Menschen brauchen nicht wirklich Unterstützung mit der Kleidung, sondern mit der Bildung. Es gibt viel zu wenig Schulen. Einige Kinder können gar nicht erst zur Schule gehen. Entweder ist die nächste Schule viel zu weit weg oder die Schulen sind zu voll. Die Familien haben keinen Grundbetrag so wie wir. Sie ernähren sich meist durch selbst geerntete Nahrung, wie Früchte, Kartoffeln, Zwiebeln etc. …  Die Mädchen werden sehr selbstständig erzogen. Die sambischen Mädchen mussten jeden Tag viel früher aufstehen als wir. Wir konnten zum Glück länger schlafen, während sie geputzt und gegessen haben.

Wir haben auch die Schulen in Limulunga besucht. So anders war das nicht. Sie haben tolle Schuluniformen getragen. Im Museum waren wir auch und haben dort erfahren, dass es einen König im Barotseland gibt. Mädchen, die die Periode bekommen, müssen eine zusätzliche Schule, die Frauenschule, besuchen. Dort wird den Mädchen beigebracht, wie sie sich für ihre Männer bewegen müssen und wie sie sich verhalten müssen.  So was gibt es auch für die Jungs.

Mein Highlight war, das ich viel Englisch gehört habe und mich mit den sambischen Mädchen auf  Englisch unterhalten musste. Aber das Schönste war für mich, dass die sambischen Mädchen oft ein Lächeln im Gesicht hatten und ohne Luxus glücklich sind. Als wir mit dem Chief gegessen haben, habe ich realisiert, wie die Frauen dort leben müssen. Sie werden nicht gleichbehandelt. Wasser ist auch ein großes Problem. Nicht alle können sich sauberes Wasser leisten.

Was ich persönlich für mich mitgenommen habe, ist, dass es in Sambia sowohl reiche und wohlhabende Menschen gibt als auch ganz arme. Wenn die Reichen sich zusammen tun würden und was verändern wollen, wie z.B. die Bildung, dann würden sie es auch schaffen, mehr Schulen bauen zu lassen. Es ist die Bildung, die den Menschen fehlt. In Sambia sowie in Deutschland sind die Preise so gut wie gleich. Es gibt auch in Sambia viele Autos, obwohl Benzin genauso teuer ist, wie hier in Hamburg. Verkehrsschilder gibt es dort nur wenige, aber dafür kleine Hügel, an denen sie dann langsamer fahren müssen. In Sambia ist es sehr sandig und ziemlich staubig.

Was ich an Deutschland schätze, ist, dass jeder die Chance hat, was aus sich zu machen. Zum Glück müssen wir nicht dafür zahlen, um in die Schule gehen zu können. Wir können mit dem Bus zur Schule fahren oder mit der S-Bahn, was für uns selbstverständlich ist. Die  Afrikaner müssen zu Fuß gehen, auch wenn es stundenlang dauert. Wilde Tiere laufen frei herum und trotzdem leben dort Menschen, die die Tiere nicht angreifen. Auch die Tiere greifen nicht an, nur, wenn man sie verärgert oder ihnen zu nahe kommt. Mich hat es ziemlich stark beeindruckt, dass sehr viele Häuser in Lusaka von Betonmauern umgeben waren. So was habe ich noch nie gesehen.

Die Frauen und Mädchen sind ziemlich selbstständig und ruhen sich fast nur abends aus, wenn sie mit der Arbeit fertig sind. Die Kinder im Dorf sahen sehr glücklich aus, weil sie ein anderes Leben einfach nicht kennen. Aber man hat schon gesehen, dass die Bäuche einiger Kinder wegen der Unterernährung bzw. der einseitigen Ernährung aufgebläht waren. Die Männer haben eine deutlich höhere Stellung als die Frauen. Sie kriegen viel mehr Essen als die Frauen und die Kinder.

Ich finde es sehr schade, dass einige Kinder nicht zur Schule gehen können, denn Kinder sind die Zukunft. Sie brauchen Bildung, erst dann können sie die Welt verändern und dafür kämpfen, dass alle Menschen gleichberechtigt werden.  Mein Ziel war es eigentlich, den Menschen zu helfen. Aber die Menschen sind gar nicht so unglücklich, wie ich dachte. Natürlich gibt es arme Menschen, die gibt es überall auf der Welt. Und ich dachte, dass alle Menschen dort arm sind. Das stimmt aber gar nicht. Die sambischen Menschen sind ziemlich kreativ und fleißig. Sie stellen aus Müll und Schrott, Stühle, Tische, Rutschen her. Eigentlich wollte ich wollte ich später beruflich in Richtung Politik gehen. Durch die gesammelten Eindrücke überlege ich, ob ich doch nicht lieber Ärztin oder Rechtsanwältin werde. Ich hatte mir fast alles anders vorgestellt. 



Jessica


Bevor wir nach Sambia fuhren, dachte ich, dass wir keine einzige normale Toilette haben würden. Ich erwartete auch, dass die Mädchen im Dorf sehr auf uns zukommen und dass man zwischendurch auf der Straße oder am Straßenrand wilde Tiere, wie Elefanten, Löwen & Co. sieht.

Auf der Reise habe ich die Erfahrung gemacht, dass man schnell Mitleid mit den Menschen hat. Man denkt, dass die Menschen, die nicht so viel Geld haben oder schmutzige Sachen anhaben, nicht so glücklich sein können wie die, die sehr viel Geld und immer was zum Anziehen haben. Während der Zeit in Sambia habe ich gelernt, dass man auch mit sehr wenig glücklich sein kann. Man braucht nicht immer die schönsten und neuesten Sachen, um zufrieden zu sein. Außerdem habe ich gesehen, dass Wasser ein sehr wertvolles Gut ist, das man nicht verschwenden sollte.

Meine Highlights während der Zeit in Limulunga waren das gemeinsame Spielen mit den Mädchen, die Abschiedsparty und das Briefeschreiben mit den Mädchen.

Die Unterschiede zwischen Deutschland und Sambia sind erstens die Toiletten (anstatt normaler Toiletten hatten sie auf dem Land ein Loch im Boden), zweitens die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, bei offiziellen Anlässen, z. B. bei dem Besuch vom Chief (der über einen bestimmten Bereich von Sambia herrscht), saßen die Männer auf Stühlen, die die Frauen dort hingetragen haben und die Frauen saßen auf einer Bambusmatte auf dem Boden. Drittens ist das Wasser in Sambia viel wertvoller als hier in Deutschland. Viertens sind die Menschen in Sambia viel offener. Und fünftes achten sie sehr auf Gerechtigkeit, wenn z. B. einer was geschenkt kriegt, kommen alle, die im Umkreis sind, an und sagen: „Ich habe noch nichts gekriegt“ und wollen auch etwas haben. Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Sambia: erstens haben sie in den großen Einkaufszentren und Supermärkten auch ein paar Markenprodukte, die man auch aus Deutschland kennt. Zweitens unterscheiden sich die Duschen kaum von unseren, außer dass es in Sambia schnell mal passieren kann, dass kein Wasser mehr läuft.

Am meisten beeindruckt war ich von den Mädchen im Dorf, weil sie, obwohl sie ihre Eltern verloren haben, immer noch lachen können. Ich bewundere ihre Selbstständigkeit, wie sie im Dorf mithelfen, um es dort noch schöner zu haben und ihren Einsatz beim Kochen, mit welcher Kraft  sie den Brei umgerührt haben - das war wirklich beeindruckend.

In Zukunft will ich versuchen, offener für andere Menschen und Lebensweisen zu werden, beim Wasserverbrauch mehr zu sparen und vor allem meine Familie und Freunde viel mehr zu schätzen.




Angelina


Ich habe von Sambia erwartet, dass ich dort ankomme und viel Armut vorfinde. Ich dachte, dass dort viele verhaftet werden wegen Sachen, die hier in Deutschland normal sind. Ich hätte gedacht, dass man dort von öffentlichen Gebäuden oder öffentlichen Standorten keine Fotos machen darf. Ich war darauf eingestellt, dass die Frauen in Sambia nur mit typisch afrikanischen Tüchern rumlaufen werden. Oder dass zum Beispiel das Wasser sehr dreckig ist und dass man es noch nicht mal trinken darf. Was ich zum Beispiel nicht wusste, ist, dass es dort Löcher als Toiletten gibt. Ich dachte, es gibt normale Toiletten.
Worauf ich mich eingestellt hatte, war, dass die meisten Menschen in einfachen Holzhütten wohnen würden. Ich war sehr erstaunt, dass die Menschen in Sambia meist gute Autos fuhren. Ich hatte erwartet, dass wir in richtig kleinen Bussen fahren würden, bei denen das Gepäck ganz oben auf dem Dach ist.

Eine Erfahrung, die ich aus Sambia mitgenommen habe, ist zum Beispiel, dass viele Menschen in Sambia reich sein können. Noch eine weitere Erfahrung ist, dass es gar nicht schlimm ist, ein Loch als Toilette zu haben. Auch war ich überrascht, dass man gar nicht viel Wasser braucht, um sich sauber zu halten.
Einige Menschen haben viele Vorurteile und denken sehr schlecht von Afrika, obwohl es meist gar nicht so ist. Sie denken, dass es dort viel gefährlicher als in Deutschland ist. Eine sehr tolle Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass ich mich jetzt mehr traue, Englisch zu sprechen.

Mein absolutes Highlight im Dorf war, dass wir dort viele Menschen kennengelernt haben, die sehr offen, freundlich und hilfsbereit auf uns zugingen. Die Duschen waren super. Nicht so wie in Deutschland, aber für die dortigen Verhältnisse schon luxuriös. Wir konnten fast immer duschen, leider immer kalt bzw. nur ein kleines bisschen aufgewärmt von der Sonne. Nur manchmal ist der Strom ausgefallen und ohne Strom gab es kein Wasser, da die Pumpe zum Wasserhochpumpen dann nicht funktionierte. Ein weiteres Highlight für mich war, dass wir viele Sachen gemeinsam mit den sambischen Mädchen gemacht haben, wie z. B. spielen, kochen und miteinander reden.
Schlimm waren für mich die Mücken und Fliegen im Nalulao-Camp, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Mücken und Fliegen gesehen.

Was ich aus Sambia mitgenommen habe und auch niemals vergessen werde, ist die Selbstständigkeit der Mädchen, die ich auch gerne haben will. Ich will damit anfangen, mit meiner Mutter zu kochen, mich um einen Job zu kümmern und selbständig aufzuräumen. Anfangen werde ich damit, wenn ich in Deutschland ankomme. Was ich auch auf jeden Fall mitnehmen werde und nicht vergessen werde, ist der Zusammenhalt im Dorf. Egal, was ist, sie halten zusammen und diese Sache werde ich für mich und mein Leben behalten.
In der Großstadt Lusaka sehen die Einkaufszentren fast genauso aus wie hier in Deutschland. Ich finde auch, dass die Preise sich sehr ähnelten.
Zu den größten Unterschieden gehören zum einem das Wetter und die Klamotten. Viele sambische Frauen tragen traditionelle Tücher als Rock, auf dem Kopf oder
sie transportieren damit ihre Kinder vor der Brust oder auf dem Rücken.
Interessant fand ich die Tradition der Heirat. In Sambia muss der Mann für seine zukünftige Frau z. B. mit Kühen bezahlen. Nach sieben Jahren wir dann geguckt, ob es ihr gut geht oder nicht. Wenn es ihr gut geht, muss der Mann nochmal bezahlen, geht es ihr schlecht, wird sie nach Hause gebracht. Durch Geburten verliert sie Frau ihren Wert. Wie viel sie wert ist, kommt immer darauf an, was sie für einen Abschluss hat und aus welchem Stand sie ist.

Was mich wirklich am meisten beeindruckt hat, ist, wie die Freundschaften dort aufgebaut sind und wie groß der Zusammenhalt zwischen Familien und Freunden ist. Wie sie leben, beeindruckt mich richtig, weil sie von dem leben, was sie selber anbauen. Was ich sehr toll finde, ist, dass die Tiere im Nationalpark frei rumlaufen und ihren eigenen Lebensraum haben. Was ich interessant fand, war, dass man die Sonne tagsüber zwar sieht, aber wenn sie untergeht, verschwindet sie im Rauch. Das liegt an den Waldbränden dort.


Die Reise hat mein Leben für die Zukunft verändert. Was ich auch jetzt hier tun werde, ist zum Beispiel kein Wasser mehr zu verschwenden. Ich möchte mehr Selbstständigkeit lernen, die Natur genießen und nicht so viele Süßigkeiten essen. Diese Reise hat mir viel gebracht, um mal zu sehen, wie es anderen Menschen in dieser Welt geht und wie sie leben.

Samstag, 21. September 2013


„Mu siyale hande, Sambia!“ – Sonntag, 22.09.2013

"Bye bye Sambia",  heißt es morgen!!!! Zuerst werden wir morgens noch auf einen großen Markt gehen, um für euch und uns die letzten Souvenirs zu kaufen. Abends geht es dann zum Flughafen in Lusaka.

Der Kreis schließt sich

Wir verlassen dieses wunderschöne Land mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zum einen sind wir froh und dankbar, für die vielen tollen und unvergesslichen Momente und Erlebnisse, die wir hier hatten. Und besonders glücklich sind wir über die zahlreichen Begegnungen mit vielen netten Menschen, die wir nun sehr in unser Herz geschlossen haben. Danke an euch alle für die wundervolle Zeit!!!!

Und zum anderen sind wir voller Vorfreude auf zu Hause und können es kaum erwarten, unsere Familien und Freunde wieder in unsere Arme zu schließen und ihnen von unserer Reise zu erzählen.

Am Montag, d. 23.09.2013 landen wir um 13.40 Uhr am Hamburger Flughafen, Terminal 1 (Emirates, Flugnummer: EK 59) und freuen uns schon sehr auf euch!!!

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Am Donnerstag, d. 26.09.2013 findet dann um 18.00 Uhr im Musikraum in der StS Barmbek, Abteilung Fraenkelstraße, die Präsentation unserer Reise-Erlebnisse statt und ihr seid alle herzlich eingeladen, vorbeizukommen, um euch ein Bild von unseren Eindrücken zu verschaffen.
Entspannung in der Gossner Mission - Samstag 21.09.13

Meditatives Relaxen
 
Wir haben dreizehn spannende und anstrengende Tage hinter uns. Immer viel zu tun, immer unterwegs und viel Neues zu erleben. Jetzt durfte heute auch mal ein richtiger Faulenztag sein. Silke und Ronja haben extra für heute nichts auf den Tagesplan gesetzt, sodass wir mal richtig ausschlafen konnten und das machen, worauf wir Lust haben. Ganz enspannt kam jeder aus dem Zimmer, wann er wollte und setzte sich mit an den Tisch. Während der eine frühstückte, fing der andere schon an, Krokodile und Armbänder zu machen. Fast den ganzen Tag saßen wir draußen auf der schönen Terrasse und genossen den letzten gemeinsamen Tag in Afrika, da es morgen schon wieder Richtung Heimat geht. Wir hatten nochmal sehr schönes Wetter. Die Sonne schien und es war brüllend heiß. Man war froh, ein schattiges Plätzchen zu finden und zu entspannen. Die Zeit in Sambia war wunderschön und wir haben viele neue, spannende und aufregende Eindrücke bekommen. Schade, dass die Zeit schon wieder vorbei ist. Heute war nochmal ein guter Tag, um über die letzte Zeit nachzudenken, Tagebücher zu vervollständigen, Postkarten zu schreiben und sich vielleicht auch ein wenig auf zu Hause zu freuen.

Abschied von Löwe, Hippo, Elefant & Co. - Freitag 20.09.13

Um 8.30 Uhr klingelte der Wecker bzw. die lieblichen Stimmen von Silke und Ronja: "Aufstehen meine Süßen, gleich gibts Frühstück!". Etwas verschlafen kamen wir aus unseren Zelten, wobei es dieses Mal eine ruhige Nacht war - leider ohne Tierbesuch, nur zwischendurch lautes Gebrüll vom Hippo. Wir gingen frühstücken und genossen noch die letzten Blicke auf den schönen Kafue-River und die ruhenden Krokodile und Hippos.

Nachdem das Frühstück beendet war, packten wir schnell unsere Koffer und wurden von Boyd, unserem Guide im Nationalpark, abgeholt. Wir hatten mal wieder so viel Gepäck, dass es kaum auf das Auto passte.
Kein Platz für Lehrer
Ronja war immer noch ganz traurig, dass sie bisher keinen einzigen Elefanten gesehen hatte - doch plötzlich, wie bestellt, stand eine Elefantenherde ganz dicht am Straßenrand und winkte uns mit ihren Rüsseln zu. Was für ein schöner Abschluss vom Kafue-Nationalpark und Ronja war überglücklich.

Wunder
Wir kamen nach deutscher Gewohnheit pünktlich an der Brücke bei den Rangers an. Dies war genauso wie am Mittwoch wieder der vereinbarte Treffpunkt, um auf den Bus nach Lusaka zu warten, weil es dort am sichersten ist. Die Ranger hatten Waffen, falls gefährliche Tiere zu nah kommen. Frei im Nationalpark zu stehen, ist zu gefährlich. Wir warteten und warteten in der Mittagshitze, aber kein Reisebus weit und breit in Sicht. Aus Gewohnheit ans viele Essen in den letzten Tagen brachen die meisten ihr Lunchpaket schon an und aßen. Wir beobachteten dabei die vielen Affen, die sich erst noch etwas weiter entfernt in den Bäumen neben der Straße tummelten und sich irgendwann sogar ziemlich nah an uns ran wagten und auf der Straße saßen. Der Bus kam 20 Minuten zu spät und wir freuten uns tierisch, als er endlich ankam. Wie jubelten und schrien, sprangen zu unseren Koffern und rannten los zum Bus. Leider mussten wir uns von unserem netten Guide Boyd verabschieden, der echt gute Arbeit geleistet hatte. Alle unsere Wünsche an Tieren, die wir sehen wolten, hatten sich im Nationalpark (auch dank ihm) erfüllt!

Schnell in den Bus und los gehts! Wir hatten die vordersten Plätze im Bus und freuten uns schon auf die Gossner Mission in Lusaka. Nach zwei Stunden waren die ersten MP3-Player leer, doch wir waren immer noch nicht angekommen. Noch weitere zwei Stunden dauerte es, bis wir endlich am völlig überfüllten Busbahnhof in Lusaka ankamen. Und eigentlich sollten wir laut Busfahrplan nur 2,5 Stunden für die ganze Tour brauchen! Überall waren Leute, die auf uns einredeten und uns ein Taxi andrehen wollten, doch wo war unser Taxifahrer Lucky? Da kam er und wir waren echt erleichtert. Er hatte jedoch nur zwei kleine Autos organisiert und wie sollte da unser ganzes Gepäck rein passen? Doch mit Hilfe der fröhlichen und optimistischen Art der Sambianer war dies auch kein Problem und kurz danach kamen wir in der Gossner Mission an. Wir legten unser Gepäck bei Seite, gingen auf unsere Zimmer und trafen uns dann mit Silke und Ronja am Tisch. Nach einer kleinen Stärkung kam Lucky und fuhr Karina, Carolina, Ronja und Angelina ins Manda Hill-Einkaufszentrum. Wir haben uns noch ein paar Sachen gekauft und mussten noch Lebensmittel einkaufen für Frühstück und Abendessen. Wir hatten nur knapp eine Stunde Zeit und hetzten uns alle ziemlich ab. Lucky holte uns wieder ab und fuhr uns wieder in die Gossner Mission zurück. Die anderen haben in der Zeit den Blog gemacht und warteten hungrig auf uns.

Abends sollte es russische Pfannkuchen geben, die Karina für uns zubereiten wollte und Silke machte dazu einen Tomatensalat. Bis dann jedoch alles fertig war, dauerte es eine Weile, weil immer jemand in die Küche kam und "probierte", die Pfannkuchen verschwanden immer wieder auf mysteriöse Weise... Endlich gab es Essen und es hat mal wieder lecker geschmeckt. Nach dem Abwasch spielten wir noch eine Runde "Wer bin ich?". Das war lustig und hat viel Spaß gebracht. Danach waren alle sehr geschafft vom Tag und von der langen Busfahrt. Wir gingen ins Bett und fanden es toll, wieder in richtigen Betten zu schlafen, deshalb schliefen wir alle auch recht schnell ein.

Aufregende Safari durch den afrikanischen Busch - Donnerstag, 19.09.13

Unsere Nachbarn


Um 5.30 Uhr stand der Weckdienst vor der Tür. Doch nur bei Silke und Ronja. Wir waren noch in tiefsten Träumen. Erst vom Jeep mit Silke, Ronja und Boyd drauf wurden wir geweckt und mussten uns dann schnellst fertig machen. Um 6.00 Uhr sollte es schon los gehen zur Autosafari, da am frühen Morgen die meisten Tiere unterwegs sind. Mittags wird es ihnen zu warm und sie suchen sich schattige Plätzchen. Um 6.00 Uhr erst wach, um 6.10 Uhr ging es dann los. Am Anfang sahen wir Pukus, Impalas und Affen. Boyd, unser Guide, hatte so ein gutes Auge und übersah kein einziges Tier. Wir fuhren durch die Wildnis und konnten noch wunderschöne Vögel und Busch-Babys, Eichhörnchen und Antilopen beobachten. Nach zwei Stunden Fahrt machten wir eine Pause mit Kaffee, Tee und Keksen. Das tat gut, denn die Sonne schien am Morgen erst leicht und es war noch ganz schön frisch. Da war ein heißes Getränk genau das Richtige.
Da es auch noch so früh war, waren überall Bremsen. Damit wir nicht allzu zerstochen werden, machten unsere Guides Rauch, um die Bremsen zu verjagen. Sie machten diesen Rauch aus Elefantendung, den sie anzündeten. Der Geruch war nicht der angenehmste, doch da es gegen die Stiche helfen sollte, hielten wir das aus.

Nach zwei Stunden Safari hatten wir immer noch keinen einzigen Elefanten oder Löwen gesehen. Langsam verließ uns die Hoffnung und wir waren schon auf dem Weg zurück zum Camp, als ganz plötzlich eine Löwin direkt neben uns stand! Unauffällig fixierte sie uns, umkreiste uns und riss ihr Maul auf. Sie kam näher und näher. Nervös knabberten wir an unseren Nägeln, saßen schon auf dem Schoß des Nachbarn und man hörte unseren Angstschweiß fließen. Mit einem Satz sprang die Löwin aufs Auto und schnappte nach uns. Sie hielt das Bein von Angelina mit ihren riesigen Zähnen fest im Maul und zerrte sie aus dem Auto. Wir sahen nur noch ihren Arm im Gebüsch verschwinden. Ihre Schreie hallten in unseren Ohren. Unsere Guides verließen das sinkende Schiff und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Schreiend rannten wir ihnen hinterher, doch es war zu spät.. es kamen immer mehr und mehr Löwen und wir hatten keine Chance gegen sie...

"ANNAAAA, ANNAAAAAA!! Guck mal, da links ein Löwe!!!!". Zum Glück wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen. Tatsächlich stand eine Löwin direkt neben uns. Wunderschön sah sie aus und wir waren alle sehr begeistert. Sie trottete davon und zeigte kein weiteres Interesse an uns.
 
Tagesziel erreicht!
 

Die Safari hat super Spaß gemacht und im Camp angekommen, wartete ein traditionell britisches Frühstück auf uns. Sonst hatten wir nichts Bestimmtes mehr vor, da keine weitere Safari mehr anstand. Wir schrieben Blog, waren im Souvenirs-Shop, lagen in der Sonne und schrieben Karten. Währenddessen konnten wir die ganze Zeit die Hippos beobachten, die auf der anderen Seite des Ufers lagen. Ein Anblick, den man auch nicht jeden Tag hat.
Gääähnende Langeweile
 

Um 13.00 Uhr gab es dann schon wieder was zu essen. Pizza und Salat. Es war sehr lecker und die Teller wurden leer. Als es dann jedoch um 19.00 Uhr schon wieder was zu  Essen gab, waren unsere Mägen eigentlich noch voll, aber es sah sooo gut aus und roch so lecker, da musste man wenigstens probieren. Und aus dem Probieren wurde dann immer mehr und mehr. Fazit: alle Teller waren am Ende leer und die Bäuche voll.

Da es schon spät und dunkel war, durften wir nicht mehr alleine zu unseren Zelten gehen, da es zu gefährlich war, eventuell auf Tiere zu stoßen. Boyd brachte uns und war auch noch so lieb, uns ein Lagerfeuer zu machen. Wir saßen noch ein bisschen zusammen und brachten ihm einige deutsche Sätze bei. Er hat sich sehr gefreut und für uns war es sehr unterhaltsam. Nachdem Boyd gegangen war, saßen wir noch am Lagerfeuer, redeten und beobachteten Hippos. Es war ein sehr schöner und aufregender Tag mit einem schönen Abschluss. Wir haben Tiere gesehen, die wir vorher noch nie in freier Wildbahn gesehen haben und wieder nette neue Menschen kennengelernt. Dies war jetzt die letzte Nacht im wilden Afrika und alle von uns haben gute und wichtige Erfahrungen von hier mitgenommen.
 

Freitag, 20. September 2013


Erster Tag im Kafue-Nationalpark -
Mittwoch, 18.09.2013

Wir mussten sehr früh (um 5.30 Uhr!) aufstehen, weil unser Bus um 7 Uhr von Mongu zum Kafue-Nationalpark losfuhr. Wir packten das restliche Essen und unsere Sachen zusammen und verabschiedeten uns von den Hausmüttern und den Mädchen aus unserer Hütte. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer und es flossen einige Tränen. Dann kamen Michael und John und fuhren uns mit unserem Gepäck zum Busbahnhof. Wir haben die beiden verabschiedet und stiegen in den Bus ein.

Die Busfahrt war ganz schön ruckelig und schaukelig, die Stoßdämpfer machten nicht mehr mit. Nach 20 Minuten brach dann plötzlich, als wir durch ein tiefes Schlagloch fuhren, das Scharnier von der Tür ab. Wir dachten schon, dass wir jetzt nicht weiterfahren könnten, aber die sambischen Busfahrer nahmen es ganz locker und wickelten einfach ein Band um das Scharnier und die Tür; nach zehn Minuten ging es dann auch schon weiter.

Nach 4,5 Stunden kamen wir bei der Brücke, die über den Kafue-River führt, an. Leider ließ uns der Busfahrer etwas zu weit hinter der Brücke raus und wir mussten ein ganzes Stück mit unserem schweren Gepäck zurücklaufen. Der vereinbarte Treffpunkt war direkt vor der Brücke bei einer Polizeistation. Dort standen Ranger, die bewaffnet waren, weil es in der Gegend sehr viele Löwen und Elefanten gibt. Wir sollten dort warten, da es sonst zu gefährlich ist. Am Treffpunkt warteten aber gar keine Autos auf uns. Wir telefonierten mit Michael und er versicherte uns, dass die Autos vom Muyukuyuku-Camp bereits auf dem Weg sind. Also waren wir beruhigt und warteten geduldig darauf, abgeholt zu werden. Einige gingen in der Zwischenzeit auf die Brücke und konnten von da aus zwei Elefanten beobachten, die durch den Fluss stapften. Die Ranger waren nett und unterhielten sich mit uns. Nach einer Stunde Wartezeit kamen endlich die zwei Autos und fuhren uns zum Camp. Die Fahrt zum Muyukuyuku-Camp in den Jeeps war ganz schön windig. Im Camp angekommen, wurden wir zu unseren Zelten gefahren. Wir teilten uns auf unsere zwei Dreierzelte auf und brachten unser Gepäck dorthin.

Im Anschluss gab es Lunch: zuerst wurde uns ein Salat serviert, danach gab es Nudeln mit Soße und zum Nachtisch Papaya. Es war voll schön, dass wir bedient wurden und das Essen war super lecker. Beim Essen erklärte unser Guide Boyd uns die Verhaltensregeln im Camp und während der Safari-Touren.

Um 15.30 Uhr ging es dann auf zur Boots-Safari. Wir wurden mit dem Jeep zum Kafue-River gefahren, wo schon ein kleines Boot auf uns wartete. Wir fuhren los und hielten Ausschau nach Krokodilen und Hippos. Als erstes sahen wir ein Baby-Krokodil, das uns sehr begeisterte. Aber danach wollten wir gerne noch größere Krokodile sehen. Kurze Zeit später entdeckten wir ein riesiges Krokodil, das gerade ins Wasser ging. Wir hatten ein bisschen Angst, dass es nun zu uns schwimmen würde. Wir haben dann auch ein paar Hippos gesehen und wir fanden sie so süß, dass wir richtig viele Fotos von ihnen machten. Zwischendurch gab es einen kleinen Snack und etwas zu trinken. Unser Guide erzählte uns die ganze Fahrt über viel über die Tiere, die wir sahen. Er erklärte zum Beispiel, dass sich Elefanten hauptsächlich im Wasser fortpflanzen, weil sie dort leichter sind und dass Hippos gar nicht schwimmen können, sondern nur auf dem Grund des Flusses laufen. Sie kommen alle 6-8 Minuten an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen und zu gucken, ob alles in Ordnung ist.

Auch erzählte er, dass Krokodile zum Ausbrüten ihre Eier im Sand verbuddeln und die Eier, die ganz unten liegen und am wärmsten sind, werden Männchen und die, die weiter oben liegen und kälter sind, werden Weibchen. Es wurde immer später und dann konnten wir vom Boot aus einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Auf dem Rückweg ins Camp war es schon dunkel und ein Guide leuchtete mit einer Taschenlampe in den Busch. Anhand der reflektierenden Augen konnte Boyd erkennen, um welches Tier es sich handelte. Wir sahen eine Menge Busch-Babys – das sind kleine mausartige Tiere, die in den Bäumen leben und springen können. Plötzlich sahen wir zwei leuchtende, rote „Augen“ und freuten uns, eigenständig ein wildes Tier entdeckt zu haben. Boyd erklärte uns daraufhin, dass es sich bei diesem „Tier“ um die Rücklichter eines Autos handeln würde J .

Wir wurden zum Abendessen gefahren und es gab leckeres selbst gebackenes Brot, Reis mit Fleisch und Gemüse und zum Nachtisch einen Kuchen mit Apfelmus.

Nach dem Essen wurden wir wieder mit dem Jeep zu unseren Zelten gefahren, da es in der Dunkelheit wegen der wilden Tiere, die hier frei rumlaufen, viel zu gefährlich ist, die paar Meter zu Fuß dorthin zu gehen. Wir machten uns fertig und legten uns schlafen.

Beim Einschlafen hörten wir viele unbekannte Geräusche, wie das Brüllen der Hippos und Affen und das Bellen der Busch-Barks - die fangen an zu bellen, wenn ein Löwe oder Leopard in der Nähe ist. Mitten in der Nacht wurden wir von einem Elefanten überrascht, der zwei Meter neben unserem Zelt stand und von dem Baum über uns Blätter rupfte, was ziemlich laut war. Das war ganz schön aufregend!
Ausgesetzt in der Wildnis

Krokodil Dundee

African Queens auf Bootstour

Sundowner
 

Abschied vom Liyoyelo-Dorf –
Dienstag, 17.09.2013


Heute  war der Abschiedstag. Der letzte Tag im Liyoyelo-Dorf. Nach dem Ausschlafen haben wir uns an den Tisch gesetzt und gefrühstückt.

Eine Trommlergruppe mit einem Maskentänzer, die eigentlich erst um 18 Uhr kommen sollten, war schon gegen 10 Uhr da. Der Tänzer war von Kopf bis Fuß bedeckt mit einem bunten Baumwollanzug, auch sein Gesicht war damit verdeckt. Darüber trug er eine Holzmaske. Das war schon ein bisschen unheimlich. Irgendwann kam der Tänzer direkt auf uns zu und tanzte uns an. Wir wussten leider nicht, was wir tun sollten, da wir so etwas noch nie gesehen haben. Wir fragten uns, ob wir mit ihm tanzen sollten oder ob er Geld von uns haben wollte. Stattdessen gaben wir ihm einen Bonbon. Gleich danach stellten wir fest, dass sich die Musiker darüber sehr ärgerten. Joyce kam dann auf uns zu und erklärte uns, dass sie Geld haben wollen. Daraufhin holten wir Geld und gaben es ihnen. Die sambischen Mädchen sind dann auch zu dem Tänzer gegangen, haben erstmal mit ihm getanzt und ihm danach einen Kwacha gegeben.

Der Tanz, den er aufgeführt hat, war ein Fruchtbarkeitstanz. Annie erklärte uns dazu, dass ein Mädchen, sobald es seine Periode bekommt,  in die „Frauenschule“ gehen muss, das ist so etwas wie ein Extrakurs in der Schule. Dort wird ihm beigebracht, wie es für seinen Mann tanzen kann oder wie es sich ihm gegenüber verhalten soll. Auch lernen die Mädchen dort, dass sie keinen Sex vor der Ehe haben sollen und sie werden über Verhütung und AIDS aufgeklärt. So einen Kurs gibt es auch für die Jungs.

Gegen 15 Uhr haben wir unsere Koffer für die Abreise gepackt und sind anschließend zu Fuß zu Michael und Annie gegangen. Die wohnen ungefähr einen Kilometer vom Liyoyelo-Dorf entfernt. Sie haben ein großes, tolles Haus! Michael und Annie haben das Haus selber entworfen und gebaut. Überall wachsen Ananas bei ihnen im Garten. Nachdem uns Mbuyu den Garten und das Haus gezeigt hat, servierte uns Michael in seiner Außen-Bar, die sogar einen Kühlschrank hat, kalte Getränke. Dann setzten wir uns alle gemütlich auf die Terrasse und haben den unglaublich schönen Sonnenuntergang genossen.

Um 19 Uhr fuhren wir zusammen zurück ins Liyoyelo-Dorf, wo die Mädchen schon das Abschiedsfest und das Abendessen vorbereitet hatten. Sie haben typisch sambisches Essen, wie Reis, Noushina, Tomatensoße, Bohnen, verschiedene Kohlsorten, Gemüse und Fleisch für uns gekocht. Nach einer kurzen Abschiedsrede von Mr. Maketo hat der DJ afrikanische Musik angemacht und die sambischen Mädchen haben für uns getanzt und Silke auch! Wir haben uns nicht getraut, weil die Kinder sich richtig gut bewegen konnten. Nach dem Tanzen hat auch Max noch eine kurze Rede gehalten und es gab Abschiedsgeschenke für uns: selbstgeflochtene Portemonnaies und ein (noch nicht ganz fertiges) gesticktes textiles Bild mit dem Liyoyelo-Logo.

Um 21 Uhr war es dann so weit und wir mussten schlafen gehen. Vor dem Schlafen haben die, die den Mädchen etwas geben wollten, dies verteilt. Wir haben Briefe, Schmuck, Süßes und Klamotten mit ihnen ausgetauscht. Traurig gingen wir dann ins Bett.
Maskentänzer bittet zum Tanz

Disco im Liyoyelo Dorf
 
 

Kreativer Workshop - Montag, 16.09.2013

Nach dem trockenen Frühstück (wir hatten keine Milch mehr!) musste endlich wieder eingekauft werden. In guter Begleitung von John und Annie fuhren wir los. Zuerst mussten Tickets für den Bus für die Fahrt in den Kafue-Nationalpark am Mittwoch gekauft werden und schon da lief uns der Schweiß von der Stirn, da es wieder so heiß war. Uns kommt es so vor, als ob es jeden Tag heißer wird. Als auch der Großeinkauf geschafft war, durften wir uns erst einmal was Kaltes zu trinken und Fizzer (Kaubonbons – die leckersten afrikanischen Süßigkeiten) gönnen. Zuletzt mussten wir noch die Kleider vom Schneider abholen auf einem super schönen kleinen Markt.

Nach drei Stunden mussten wir dann auch schon wieder schnell nach Hause. Die sambischen Mädchen hatten nämlich schon den Workshop vorbereitet: Batiken war an der Reihe. Die Mädels zeigten uns zuerst die verschiedenen Muster und Techniken, die sie teilweise selbst entworfen haben. Sie batiken hier im Dorf auf eine bestimmte Art. Zwar sind die Falttechniken ähnlich, wie wir sie auch in Deutschland machen, doch das Einfärben wird mit bestimmten Chemikalien, die ziemlich doll gestunken haben, gemacht. Die sambischen Mädels waren schon sehr geübt, da dies auch eine der Sachen ist, die sie hier selbst herstellen und verkaufen. Danach konnten wir selbst das Batiken ausprobieren. Sie waren mit großer Begeisterung dabei, uns zu helfen und es sind sehr schöne Stoffe dabei rausgekommen. Auch bei diesen Aktivitäten konnten wir wieder die Selbstständigkeit der Mädels erkennen.

Nun waren wir an der Reihe und wollten die 12 Mädels, mit denen wir in einer Hütte wohnen, lecker europäisch bekochen. Wir schnibbelten zusammen das Gemüse, kochten Nudeln, bereiteten das Gemüse zu und zauberten zusammen eine schmackhafte Soße. Ronja und Silke mussten auf ihren Stühlen warten und durften uns nicht helfen. Ihnen fiel es schwer uns, als ihre kleinen Babys, alleine zu lassen, doch wir haben alles gut hinbekommen! Alle haben mitgemacht und zusammen konnten wir gut arbeiten. Im Dorf selbst fiel es uns manchmal schwer, zu helfen, da es alles etwas fremd war. Zusammen jedoch in mittlerweile vertrautem Umfeld haben wir selbstständig gearbeitet. Und unseren sambischen Freunden hat es auch sehr gut geschmeckt.

Hier in Sambia wird sehr auf Gerechtigkeit geachtet. Es fiel uns im Dorf auf, dass beispielsweise jeder ein Gastgeschenk bekommen musste und wenn wir jemanden aus Versehen vergessen hatten, kam er später zu uns und fragte nach seinem Geschenk. Und auch im Camp haben wir das bemerkt, dass die Mütter des Dorfes sehr darauf achteten, dass ihr eigenes Kind ein Heft, einen Stift oder eine Süßigkeit bekommt. Deshalb machten wir auch noch für die kleinen Mädels Pfannkuchen. Die Freude darüber war sehr groß.
 
„Wer kocht, muss nicht abwaschen.“ – Also machten Silke und Ronja den Abwasch fertig. Was für eine gute Arbeitsaufteilung. Als die Küche aufgeräumt und alles fertig war, zogen wir uns geschafft in unser Zimmer zurück.

Batik-Workshop

Sambisches Blumenbatikmutser von Maria

Teamwork beim Zebramuster

Die 5-Sterne Köche

Eine kritische Jury bewertet unsere Sternköche *****