Nach einer extrem wohltuenden Mütze Schlaf in einem
richtigen Bett fanden die Meisten von uns mit dem ersten Hahnenschrei den Weg aus dem Bett, so dass wir pünktlich
auschecken und frühstücken konnten. Gewappnet für die nächste Reiseetappe ging
es dann mit unserem Fahrer Chris zunächst zu einem Bankautomaten, um weiteres
Bargeld zu bekommen. Jedoch war es uns dies erst nach fünf Anläufen und einer
eingezogenen Kreditkarte (der Automat
hatte sich kurzweilig aufgehängt und neu gestartet – das dauert eben auch mal
20-30 Minuten „don‘t worry, take it easy, that’s buisness as usual, Miss“)
vergönnt .
Endlich wieder zahlungsfähig machten wir uns dann direkt auf
den Weg zum Busbahnhof von Lusaka, wo wir zunächst in einem riesig großen Pulk
an wild durcheinander laufenden Menschen versanken, die Koffer, Tiere, Lebensmittel,
ja ganze Ernteerträge sowie Möbelstücke auf dem Kopf trugen, oder auf einer
Schubkarre transportierten. Auf dem Weg zum Ticketschalter wurden uns diverse
Speisen, Handys und Taschen lauthals angepriesen. Ohne jedoch dem Werben
nachzugeben, erwartete uns die nächste Lektion in Sachen sambische Gelassenheit.
Unsere Tickets, die direkt am Schalter hinterlegt worden sein sollten, waren unauffindbar.
Leider konnte daran auch nichts unser hilfsbereiter Fahrer Chris ändern, der
unser Anliegen noch einmal in Sambisch vortrug. Nach einer 15 minütigen
Kommunikationspause ihrerseits, stellte sie uns dann einfach sechs neue Tickets
aus und wir dachten, nun könne unsere Reise nach Mongu endlich starten. Wie ihr
euch inzwischen aber sicher schon denken konntet, war dem nicht so J. Der Bus kam eine gute
Stunde zu spät und eine unglaublich große Traube an einheimischen Menschen
drückte sich mit all ihrem Hab und Gut an den Bus heran. Um in diese Fülle auch
unser Gepäck noch hineinpressen zu können, folgten wir dem Personal auf
Anweisung fünfmal um den Bus herum. Dann aber war es geschafft und wir begannen
unsere Fahrt, u.a. gemeinsam mit einem selbst ernannten Prediger, der gut und
gerne eine halbe Stunde aus voller Leibeskraft Bibelverse zitierte …
In den folgenden Stunden jedoch wurde es ruhiger und wir
genossen zum ersten Mal die Möglichkeit, die afrikanischen Landschaft an uns
vorbeiziehen zu lassen… horizontale Weite, trockene Gräser, aber auch blühende
Bäume und Büsche, Antilopen, Ziegen, Rinder, Strauße, Wildschweine, Esel…achteinhalb
Stunden lang.
In Mongu angekommen, erwarteten uns dann bereits Michael und
John, halfen uns die noch übrig gebliebenen Rucksäcke, Taschen und Schlafsäcke
in die Autos zu laden und brachten uns sicher zu unserem Zielort: Liyoyelo.
Begrüßt wurden wir dort direkt mit Gesang der hier lebenden Kinder, der uns
allen so zu Herzen ging, dass das ein oder andere Tränchen so spontan nicht
mehr zurück gehalten werden konnten. Einmal tief Luft geholt, wurden uns dann
das Haus der Mädels sowie das Haus von Frau Zörner und Frau Waldschmidt
gezeigt, genauso wie die Küche und der Aufenthaltsraum, bevor es ein von Annie
zubereitetes Essen gab und wir alle nur noch totmüde ins Bett fielen…
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