Ich wollte gerne nach Sambia, um die Mädchen aus dem Dorf persönlich kennen zu lernen. Ich
habe viel vorher von meinen Freunden und aus dem Fernseher gehört, wie es so in
Sambia ist, doch ich wollte es allein sehen und erleben. Ich wollte auch
wissen, ob die Mädchen aus dem Dorf eher glücklich oder traurig sind. Natürlich
freue ich mich auch sehr, dass ich neue Leute und das Land kennen gelernt habe.
All was mir am Anfang so unvorstellbar vorkam, kam mir plötzlich so nah. In
Limulunga (Lioyelo-Dorf) durften wir ein bisschen länger als eine Woche alles
miterleben: wie die Leute da leben, was sie essen – allgemein, wie der ganze
Tag da aussieht. Für mich waren die ersten paar Tage besonders schwierig, da
mein Gepäck verloren gegangen ist. Es war echt nicht toll, wenn man schon nach
einem Tag richtig schmutzig war und man seine ganzen Sachen nicht dabei hatte.
Naja, ich habe gelernt, dass man ja weiter lebt :-)
Als wir eines Tages einen
Ausflug zum See gemacht haben, sind wir an einem Dorf vorbei gefahren. Wir
haben dort Kinder ohne Schuhe und mit zerrissenen Klamotten gesehen. Die sahen
wirklich verhungert aus. Strom und Wasser waren da auch nicht
selbstverständlich. Doch trotzdem haben die Kinder ihre Fröhlichkeit behalten.
Das konnte man sehen, als sie uns z.B. beim Volleyball zugeguckt haben. Es sind
halt kleine Dinge, die sie glücklich machen, wie z.B. eine leere Flasche. Auf
der Reise haben wir einiges über das Leben im Dorf mitbekommen. Die Kinder hier
werden echt schnell eifersüchtig, wenn man einem anderen Kind mehr Aufmerksamkeit
zeigt. Es ist manchmal vorgekommen, dass die sich deswegen gestritten und
geschlagen haben.
Das erste Mal kamen mir die
Tränen schon am Anfang, während der Zeit in Limulunga, als wir in den
Gemeinschaftsraum kamen und alle Mädels und Hausmütter dort versammelt waren.
Plötzlich stand ein Mädchen auf und fing an, ein Begrüßungslied zu singen.
Andere Mädchen stiegen ein. Es klang einfach wunderbar und man fühlte sich
willkommen. Die Mädels haben sofort ihre Offenheit gezeigt. Es gab auch einen Satz,
den ich nie vergessen werde: "I want to be your friend." Das hat mir
wirklich gezeigt, wie wichtig es ist Freunde zu haben und die zu schätzen.
Im
Dorf konnte man gut erkennen, wie alle selbstständig gearbeitet haben. Sogar
die ganz Kleinen. Das ist auch der Unterschied zwischen den Menschen in
Deutschland und Sambia. In Sambia müssen die Mädchen viel selbstständiger
arbeiten als wir in Deutschland. Besonders beeindruckend fand ich, wie lieb die
Mädchen aus dem Dorf miteinander umgegangen sind. Es war so als ob sie sich
eine Ewigkeit kennen würden.
Die Reise nach Sambia werde ich niemals vergessen.
Sowas erlebt man meistens nur einmal im ganzen Leben. Es ist fast unglaublich
was man alles in 2 Wochen erleben kann. Ich hatte in Sambia eine echt tolle Zeit
und am Ende will ich mich bei allen bedanken, dass ich an diesem Projekt teilnehmen
konnte.